Erkrankungen des Nervensystems

Viele Anforderungen werden in der heutigen Zeit an uns Menschen gestellt. Unsere Gesellschaft ist geprägt von Stress, Hektik und einer sehr hohen Leistungsanforderung.

Manchen Menschen wird das alles zu viel und sie reagieren mit Schlaflosigkeit, Überforderung oder anderen psychischen Beeinträchtigungen. Gerade für unsere Psyche hat Mutter Natur viele wertvolle Helfer für uns, die sich im Garten meist sehr wohl fühlen und ganz leicht zu entspannenden, schlaffördernden Pflanzenprodukten verarbeitet werden können.

Paracelsus sagte über die Melisse, dass sie wertvoller als Gold wäre. Tatsächlich schätzen wir die Melisse nicht nur aufgrund ihres zitronigen Duftes, sondern auch wegen ihrer großen Heilwirkung. Besonders heilkräftig wirkt die Melisse auf unser Nervensystem, weil sie beruhigt und die Symptome von Stress lindert. Die Melisse hilft besonders gut bei Einschlafstörungen, vor allem, wenn diese von Ängsten und Herzklopfen begleitet sind. Das Kraut wirkt allgemein beruhigend, entspannend und stimmungsaufhellend.  

Zubereitung eines Melissentees: 2-3 g frische oder getrocknete Blätter mit heißem Wasser übergießen, ca. 5 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Den Tee zweimal täglich vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.

Rezept – Melissensirup (auch für Kinder)

Zwei bis drei Hand voll frisches Melissenkraut in einen Liter kaltes Wasser geben und über Nacht stehen lassen. 

Am kommenden Tag aufkochen, die Pflanzenteile entfernen und etwa 1 Kilogramm Zucker zugeben. Den Saft etwas einkochen und noch heiß in Flaschen abfüllen. Im Verhältnis 1:7 mit Wasser mischen, oder als Süßung in einen Melissentee mischen. Wenn man diesen Sirup vor dem Einschlafen trinkt, wirkt er sehr beruhigend. 

Der echte Arznei-Baldrian ist eine große und stattliche Pflanze, die aufgrund ihres starken Eigengeruches mit vielen Mythen und Geschichten verbunden ist. So wurde dieser „Stinkwurz“ von den Germanen vor allem als Abwehrpflanze verwendet, welche alle bösen Geister fernhalten sollte. 

Baldrian ist für uns vor allem als beruhigende, schlaffördernde und Konzentration stärkende Pflanze bekannt. Verwendet werden die Wurzeln, welche im Frühjahr oder im Herbst gegraben werden. 

Baldrian ist die beste Unterstützung bei nervösen Unruhezuständen, bei Ein- und Durchschlafstörungen und bei nervös bedingten Herz- und Magenbeschwerden. 

Rezept – Baldriantinktur

Die Wurzel des Baldrians graben, schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Wurzelstücke in ein Schraubglas füllen und mit hochprozentigem Alkohol übergießen, so dass alle Pflanzenteile bedeckt sind. Das Glas 3-6 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort stehen lassen. Nach dieser Zeit ist die Flüssigkeit dunkelbraun und kann abgeseiht und abgefüllt werden. In Tropfflaschen füllen. Bei Bedarf (Nervosität, Unruhe, Herzklopfen,...) 15-30 Tropfen in ein Glas Wasser geben und trinken.

Lavendel gehört in jeden Garten. Er sieht wunderschön aus, duftet herrlich und hat dazu auch noch jede Menge Heilwirkungen, die wir für unser Nervenkostüm nutzen können.

Lavendel wirkt beruhigend, schlaffördernd, lindert Angstzustände und kann auch unsere Stimmung heben und so depressiven Verstimmungen entgegen wirken. Alleine der Duft des Lavendels wirkt  schon sehr stark auf unsere Psyche. So können aus Lavendel Duftsäckchen oder Duftkissen genäht werden, die gerade für Kinder sehr gut geeignet sind. 

Rezept Entspannungsbad

  • 50 Gramm Lavendelblüten
  • 100 Gramm Meersalz

Die Lavendelblüten werden an einem trockenen Tag geerntet und sofort mit dem Meersalz vermörsert (oder in einem Standmixer gemixt). Durch das Zerkleinern der Pflanzenteile werden die heilsamen ätherischen Öle frei. Das Badesalz kann dann in Glasbehältern aufbewahrt werden.

Das Johanniskraut ist wahrscheinlich das wichtigste natürliche Mittel gegen Depressionen. Seine Wirkung ist wissenschaftlich bestätigt und es gibt zahlreiche Produkte, die in Apotheken und Reformhäusern gekauft werden können. Ich bevorzuge es dennoch, das Kraut im Garten zu haben und meine eigenen Heilmittel daraus herzustellen. Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend, angstlösend und beruhigend. Gerade in den trüben und kalten Herbst – und Wintertagen kann die Kraft des Johanniskrautes sehr hilfreich sein, um die Stimmung aufzuhellen und die „Sonne im Herzen“ zu spüren. Getrocknetes Johanniskraut kann wunderbar als Tee getrunken werden.

Rezept Johanniskrauttinktur

Frisches Johanniskraut (Blüten und wenig Blätter) in ein Glas füllen und mit hochprozentigem Alkohol aufgießen, so dass alle Pflanzenteile bedeckt sind.

Das Glas 4-6 Wochen an einem sonnigen Platz stehen lassen und danach die Flüssigkeit abfüllen. Täglich 15 – 30 Tropfen in ein Glas Wasser geben und trinken.