Anlegen einer Kräuterspirale/-garten

Anlegen einer Kräuterspirale/-garten

Die Suppe mit Petersilie gewürzt, die Forelle mit Dille verfeinert und ein Salbeiblatt darübergelegt. Kartoffeln schmecken mit Rosmarin am besten, doch woher sollen wir die passgenauen Kräuter nehmen? Richtig: Aus der Kräuterspirale!

Kräuterspirale – von ganz oben
Ob Kräuterbeet oder Kräuterspirale ist auf den ersten Blick nicht so wichtig, die Spirale hat aber neben dem optischen Reiz einen entscheidenden Vorteil: Sie versorgt die Pflanzen mit der Menge an Wasser, die notwendig ist. Die Kräuterspirale ist wie ein Schneckenhaus von unten nach oben gedreht. An der Spitze der Spirale wachsen jene Kräuter, die ein besonders nährstoffarmes Milieu bevorzugen. Warum das? Die Kräuterspirale kann aus Recycling- bzw. Abfallmaterial gebaut werden. Oft finden sich im Unterbau und der hohen Mitte der „Schnecke“ Bauschutt und weitere nicht verwertbarere Reste. An der höchsten Stelle wird dieser Bereich nur mit einer dünnen Schichte Sand aufgefüllt, dort fühlen sich besonders Rosmarin und Ysopwohl.

Kräuterspirale – Zur Mitte
Weiter unten in der Drehbewegung wird zum Sand immer mehr Gartenerde gemischt. Im überwiegend sandigen Teil fühlt sich Lavendel zuhause, je höher der Erdanteil wird, desto besser wachsen Thymian, Kapuzinerkresse, Salbei, Basilikum und Koriander. Auch der Wassergehalt steigt mit der Drehbewegung nach unten an.

Kräuterspirale – Nach unten
Im untersten Bereich wird zur Erde nährstoffreiche Komposterde gemischt. Dort werden Schnittlauch, Kamille, Estragon, Kerbel, Petersilie, Stangensellerie um die Wette wuchern. Um im Hochsommer den eigenen Eistee durch den Strohhalm saugen zu können, sollte im unteren Bereich der Anbau von Zitronenmelisse und Pfefferminze nicht vergessen werden.

Kräuterspirale – Mit Wasser?
Der Wasserhaushalt der Kräuterspirale ist wie in jedem anderen Ökosystem: Wasser bleibt unten, am „Berg“ ist es trockener. Besonders eifrige Hobbygärtner fügen ihrer Kräuterspirale einen kleinen Gartenteich zu. In den Uferbereich wird Brunnenkresse gepflanzt, die sich in dem feuchten Milieu sehr wohl fühlt und jeden Kartoffelsalat zum Gourmetmenü verwandelt.

Trauen Sie sich drüber! Verwenden Sie groben Schotter und alte Äste für den Unterbau und formen Sie mit großen Steinen die Struktur der Spirale. An die etwa 1 m hohe Spitze kommt nährstoffarmer Sand, nach unten hin wird dieser mit Erde und dann mit Kompost vermengt. Der Durchmesser einer mittleren Kräuterspirale beträgt etwa 2 m. 

 

Tipp: Bauen Sie Ihre Spirale in die Nähe des Wohnhauses und nicht ans letzte Garteneck, so holen Sie auch Kräuter, wenn es einmal schnell gehen muss. Mahlzeit!