Gründüngung

Gründüngung

Gründüngungspflanzen werden auf leerstehenden Beeten speziell mit der Absicht ausgesät, die spätere Pflanzenmasse unterzugraben, um so den Boden mit organischer Substanz und Pflanzennährstoffen anzureichern.

 

Speziell leichte Böden (Sand und Kalk), sollten nie längere Zeit unbebaut bleiben. 
Einige Gründüngungspflanzen wachsen so schnell, dass sie sogar während der Wachstumszeit zwischen zwei Ernten Platz haben, und falls Sie planen, im Herbst eine Blumenrabatte anzulegen, können Sie die leeren Beete für eine Sommergründüngung nutzen. 
Der offensichtliche Wert der Gründüngung liegt in ihrer Vermehrung der organischen Masse, die sich allerdings in Grenzen hält, da das weiche Grünmaterial schnell verrottet und nur eine geringe Menge haltbarer organischer Substanz im Boden zurücklässt. Trotzdem ist jedes Mehr an organischer Masse ein Gewinn, denn die organischen Substanz erhöht die biologische Aktivität im Boden und verbessert die Durchwurzelbarkeit und Dränung. 

 

Bodenverbesserungspflanzen für das Gemüsebeet

Besonders wertvoll ist Gründüngung dadurch, dass sie Nährstoffe verfügbar macht, denn tief wurzelnde Pflanzen nehmen Mineralstoffe aus den unteren Bodenschichten auf – Rotklee und Lupinen z.B. wurzeln über 2 m tief. Eingearbeitet reichern diese Pflanzen die oberen Bodenschichten mit ihren Nährstoffen an, so dass sie für die folgenden Gemüsepflanzen nutzbar sind. 
Zusätzlich können Leguminosen wie Bohnen oder Lupinen mit Hilfe kleiner Knöllchenbakterien an den Wurzeln den Luftstickstoff binden und so den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff versorgen.
Auf leichten Böden verhindert eine Gründüngung im Winter größere Nährstoffverluste, die durch auslaugen bzw. Auswaschung des Bodens bei starken Niederschlägen entstehen könnten.
Gründüngung unterdrückt zusätzlich Unkrautwuchs. Die Gründüngungspflanzen bedecken den Boden, spenden Schatten und bieten Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe, so dass nur wenige Unkräuter überleben. Gründüngungspflanzen müssen so ausgesucht werden, dass sie nach dem untergraben keine Probleme durch erneuten Auswuchs verursachen.

- Aussaat von Gründüngungspflanzen
Die Gründüngungspflanzenauswahl richtet sich nach der zur Verfügung stehenden Zeit und der vorher und nachher angebauten Frucht. Mit beiden sollte keine Verwandtschaft bestehen. Beispielsweise wäre bei der Folge Senf nach Kohl das Risiko der Übertragung von Krankheiten oder Schädlingen groß, da beide zur Pflanzenfamilie der Brassica zählen. (siehe auch Artikel "Gesundes Gemüse - Schritt 3: Pflanzgemeinschaften und Fruchtfolge")
Für einen erfolgreichen Anbau von Gründüngungspflanzen, sollte der Boden ebenso gründlich vorbereitet werden wie für andere Gemüsepflanzen.
Bei niedrigem Nährstoffgehalt des Bodens ist eine Düngung (siehe auch Artikel "Gesundes Gemüse - Schritt 5: Bio-Düngung") vor der Aussaat angebracht. Treten Sie das Saatbeet vor der Aussaat fest. Kleine Samen können in Reihen mit cirka 15 cm Abstand gesät oder von Hand gestreut und dann einige Zentimeter tief eingeharkt werden. Große Samen bringt man in Reihen von cirka 30 cm aus. (siehe auch Artikel "Gesundes Gemüse - Schritt 2: Tipps zur Anzucht und Aussaat")

- Einarbeitung von Gründüngung in den Boden

Gründüngung muss auf die richtige Art und Weise in den Boden eingebracht werden, um daraus optimalen Nutzen zu ziehen.
Graben Sie die Pflanzen stets vor dem verholzen unter, sonst entziehen sie dem Boden bei der Verrottung Stickstoff. Größere Pflanzen werden vor dem einbringen in den Boden mit einer Fräse zerkleinert. Bei kleinen Pflanzen wie Senf, reicht dafür ein Zylindermäher. Niedrige Saaten werden einfach mit einem Spaten abgehackt. Lassen Sie das Material vor dem einarbeiten in jedem Fall eine Zeit lang welken.
Graben Sie Gründüngungspflanzen grundsätzlich nie mehr als 15 cm ein. Dabei bringt man größere Pflanzen mit einer Fräse erst oberflächlich und nach einigen Tagen etwas tiefer in den Boden. Bei verholztem Material ist zur besseren Verrottung eine Beigabe von Flüssigdünger ratsam.

 

Bei den Gründüngungspflanzen unterscheidet man 2 Arten.

  1. Gründüngungspflanzen die den Stickstoff im Boden fixieren.
  2. Gründüngungspflanzen die keinen Stickstoff binden und „nur“ die Bodenstruktur verbessern. 


bellaflora hat folgende Saatgutmischungen im Sortiment:

  • Bodenvital Saatgutmischung zur Bodenregeneration: diese besteht aus 18% einjährigen Lupinen, 9% einjährigen Weidelgras, 15% Zottelwicke, 10% Waldstaudekorn, 15% Futtersaaterbse, 6% wehrlose Trespe, 3% Erdklee, 4% Gelbsenf, 3% Fadenklee, 3% Perko PVH, 4% Internatklee, 3% Phacelia, 3% Perserklee, 4% Spinat.
    Bei Gartenneuanlagen säen Sie ein Jahr vor der Anlage Bodenvital aus. Der Inhalt der  Saatgutpackung reicht für ca. 10 m² Anbaufläche.

  • Kleevital Saatgutmischung zur Bodenstrukturverbesserung: diese besteht aus 43% Luzerne – ausdauernd, 35% Rotklee – mehrjährig, 22% Weißklee – ausdauernd. 
    Der rasche Aufwuchs der Saatgutmischung und die schnelle Bodenabdeckung verhindert Erosion und unerwünschte Ausbreitung von Unkraut. Der Inhalt der Saatgutpackung reicht für ca. 10 m² Anbaufläche. 

  • Wurzelvital Saatgutmischung zur Bodengesundung: diese besteht aus 30% Phazelia – Boden gesundend – abfrostend, 40% Ölrettich – Nematoden hemmend – tief lockernd - abfrostend, 30% Gelbsenf – Nematoden hemmend – abfrostend.
    Nur wenn der Wurzelfreund früh ausgesät wird, muss er nach der Vollblüte geschnitten werden, um eine Selbstaussaat zu vermeiden. Die Schädlingshemmende Wirkung der im Boden verbleibenden Wurzeln des Ölrettichs hält jedoch noch einige Zeit nach dem Schnitt der Mischung an. Der Inhalt der Saatgutpackung reicht für ca. 20 m² Anbaufläche.

Wissenswertes