Sonnenblumen

Sonnenblumen

Schön ist die Sonnenblume, meist in leuchtend gelb-orangen Tönen. Große Künstler wie Vincent van Gogh fanden das auch und malten sie immer wieder. Die botanische Bezeichnung Helianthus annuus leitet sich von den griechischen Wörtern helios (Sonne) und anthos (Blume) ab. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie. 

 

Leuchtende Schönheit


Ursprünglich wuchs die Sonnenblume nur in Amerika. Auf Grund ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten als Nahrungs- und Arzneimittel schrieben ihr die Indianer göttliche Kräfte zu. Sie konnten bereits vor 3000 Jahren aus den Sonnenblumen gelben und purpurnen Farbstoff für die Bemalung von Körper und Gebrauchsgegenständen herstellen. 

 

Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer sie dann nach Europa. Hier wurde sie lange Zeit nur als Zierpflanze ausgesät. Ab dem 17. Jahrhundert verwendeten die Menschen Sonnenblumenkerne für Backwaren oder geröstet als Ersatz für Kaffee und Kakao. Erst im 19. Jahrhundert wurden in Russland Sonnenblumen mit sehr ölhaltigen Kernen gezüchtet, aus denen Öl gepresst wurde.

 

Nutzpflanze auch heute

 
Heute wird die Sonnenblume hauptsächlich zur Gewinnung von Öl angebaut. Dabei besteht der Unterschied zwischen den verschiedenen Arten und Sorten darin, ob die Kerne viel Linol- oder überwiegend Ölsäure enthalten. Linolsäure kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen, aber sehr gut verarbeiten, sie ist daher für ihn sehr wertvoll. Das Öl der Ölsäure kann gegessen werden, findet aber hauptsächlich in der Industrie Verwendung. 


Inhaltsstoffe der Sonnenblumenkerne

 

Über 90 % ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin D, Vitamin K, Vitamin B, Vitamin A, Vitamin F, Karotin, Calcium, Jod und Magnesium.


Für uns Menschen findet die Sonnenblume in der Medizin weitere Anwendungsmöglichkeiten. Die Inhaltsstoffe sollten Wechselfieber und Schüttelfrost lindern, die Blutgefäße gesund halten, Kreislauferkrankungen verhindern und gegen Zahnfleischbluten und Parodontose helfen. 

 

Bewegungskünstler immer nach der Sonne


Die Sonnenblume hat nicht nur ein sonniges Aussehen. Sie zählt auch zu den Pflanzen, die ihre Knospen nach dem Stand der Sonne ausrichten können. Dies nennt man in der Fachsprache Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Sonnenblumenknospe die Sonne im Tagesverlauf von Osten nach Westen. In der Nacht oder in der Morgendämmerung kehrt sie auf ihre nach Osten gerichtete Position zurück. Dies trifft nur auf die Blätter und Knospen zu, nicht auf die reifende Pflanze und die Fruchtstände. 

 

Diese weisen in der Regel nach Osten dorthin, wo die Sonne aufgeht. Die Bewegung wird von Motorzellen im Puluinus, einem flexiblen Segment des Stammes gerade unterhalb der Knospe, ausgeführt. Der Stamm verhärtet am Ende der Knospenstufe, wenn die Überstrahlungsstufe erreicht wird, „friert“ der Stamm sie gewissermaßen ein. Auf diese Art blühen die Sonnenblumen nicht mehr heliotrop und die meisten Köpfchen zeigen in östliche Richtung, immer dorthin, wo die Sonne aufgeht.

 

Bis zu 7 Meter hoch


Im Garten und auf dem Acker werden Sonneblumen 2–3 Meter hoch, inzwischen gibt es hunderte Sorten. Es gibt zwergwüchsige, bei denen der riesige Blütenstand fast die Erde berührt, bis hin zu wahren Riesen. Manche Gartenliebhaber züchten mit der richtigen Sortenwahl, viel Dünger und einem notwendigen Stützgerüst über 7 Meter hohe Exemplare. 

 

Wenn Sie von einem besonderen Prachtexemplar Kerne für die nächstjährige Aussaat gewinnen möchten, sollten Sie rechtzeitig vor dem Einsetzen der Samenreife ein Netz über die Blütenscheibe spannen, damit die Vögel mit der Ernte nicht schneller sind.

 

Aktiv im Umweltschutz


Die Sonnenblumenpflanze besitzt auch die Fähigkeit, dem Boden gefährliche Gifte zu entziehen. Daher wurde sie zur Reinigung der Erde eingesetzt, sogar bei bleihaltiger und radioaktiver Kontamination. 


Die Einzelblüten einer Sonnenblume bilden zwei Spiralensysteme, die vom Mittelpunkt ausgehen. Es sind meistens 55 rechtsdrehende und 34 linksdrehende Spiralen. Seltener sind Arten mit 21 und 34 Spiralen. Eine Riesensonnenblume hat 144 und 233 Spiralen. 


Symbolisches zur Sonnenblume

  • Die Sonnenblume ist ein Staatssymbol des US-Staates Kansas. 
  • Die Sonnenblume ist eine der Stadtblumen von Kitakyushu in Japan.
  • Die Sonnenblume gilt als Symbol für persönliches Wachstum und Entwicklung.
  • Die Sonnenblume steht als Zeichen der Hippiebewegung und der Blumenkinder.

 

Nahrhafte Verwandtschaft

 

Ebenfalls zu den Sonnenblumen zählt der Topinambur, auch als Erdbirne oder Indianerknolle bekannt. Der botanische Name Helianthus tuberosus (knollenfähig) weist auf die Besonderheit der kleinblütigen Sonnenblume hin. Sie bildet recht ansehnliche Wurzelknollen aus. Anfang des 17. Jahrhunderts kam der Tompinambur nach Europa und vor 100 Jahren wurde er als Kartoffelersatz angepflanzt. Heute findet man Topinambur oft auf Wildäckern. Aus der Knolle der Erdbirne wird auch ein Verdauungsschnaps gebrannt.

Wissenswertes