Kakteen und Sukkulenten: Allgemein

Erfahren Sie alles über Kakteen und Sukkulenten, vom Aussehen, dem optimalen Standort und Tipps & Tricks für schöne und gesunde Pflanzen!


Exotisches Aussehen: funktionelle Gestalt

Sie sind Blütenpflanzen wie Azaleen oder Usambaraveilchen – warum sehen Kakteen aber so ganz anders aus?

Die charakteristische Kakteengestalt ist in Millionen von Jahren durch Anpassung an trockene Standorte entstanden. Durch ihre äußere Gestalt wird die Verdunstungsfläche so klein wie möglich gehalten, die Kugel- und Säulenform schützt sie vor extremer UV-Bestrahlung. Die Blätter wurden in Dornen umgewandelt und legten sich eine dicke Haut zu. Diese überzogen einige Gattungen zusätzlich mit wachsartigen Überzügen, Korkbelägen, dichten Dornen oder silbrigen Haarkleidern. Dabei war die Natur phantasievoll: Die Familie der Kakteen umfasst ca. 200 Gattungen und mehrere tausend Arten.

Optimierte Wurzeln:
Auch die Wurzeln haben sich angepasst. Manche Arten entwickeln weit ausladende, flach unter der Erde sitzende Wurzeln. Diese können auch den kürzesten Regenguss voll aufnehmen. Andere wiederum legten sich dicke Rübenwurzeln als Wasserspeicher zu. Es entwickelten sich mit der Zeit sukkulente Pflanzen, darunter versteht man Gewächse, bei denen Gewebe, Rinde oder Mark als Wasserspeicher dienen.

Standort

Grundsätzlich lieben es Kakteen und Sukkulenten sonnig und einen gut belüfteten Platz (keine Zugluft). Im Sommer ist ein luftiges Plätzchen im Freien optimal, wo sie immer mit frischer Luft und Regenwasser versorgt werden.

Schattenliebhaber unter den Kakteen
Ganz anders schaut die Pflege bei epiphytischen Kakteen (z. B. Blattkakteen) aus. Sie brauchen eine humusreiche, nahrhafte Erde, mehr Wasser und hohe Luftfeuchtigkeit. Und im Unterschied zu ihren Wüstenbrüdern sagen sie: Sonne, nein danke!

Die artgerechte Pflege

Wasserbedarf:

Kakteen und Sukkulenten beanspruchen wenig Platz und Pflege, sie sind sehr robust, werden jedoch durch zu viel Wasser leicht zu Tode gepflegt. Verwenden Sie zum Gießen, wenn möglich, Regenwasser. Im Sommer können die Pflanzen ruhig ordentlich gegossen werden, vermeiden Sie Staunässe. Gießen Sie erst wieder, wenn das Substrat vollkommen ausgetrocknet ist.

Dünger:
Die Wachstumszeiten sind auch die Düngezeiten. Von April bis August mischen Sie alle 2 bis 3 Wochen, schwach dosiert, einen speziellen Kakteendünger unter das Gießwasser. 

Stachlige Angelegenheit: das Umtopfen

Alle 2 Jahre sollten Kakteen umgetopft werden. Achten Sie beim Umsetzen auf die Wurzelentwicklung (Flach- oder Tiefwurzler) und wählen Sie das passende Gefäß dazu. Manche Sorten fühlen sich in flache Schalen wohler und andere bevorzugen lieber hohe Töpfe und Tröge. Das nächste Gefäß sollte nicht zu groß genommen werden.

Lassen Sie den Wurzelballen ein paar Tage vorher austrocknen, um beim Herausnehmen aus dem Topf, die Faserwurzeln nicht zu verletzen. Ziehen Sie sich auf alle Fälle Handschuhe an. An den spitzen, oft sehr wehrhaften Dornen können Sie sich verletzen. Wickeln Sie den Kaktus in ein mehrschichtiges Zeitungspapier um die Arbeit angenehmer zu gestalten. Zum Umtopfen empfehlen wir eine spezielle Kakteenerde; sie ist luft- und wasserdurchlässig sowie mineralisch.

Gießen Sie die umgetopften Kakteen frühestens nach einer Woche an. 

Kennerfrage Topf
Über diese scheinbar banale Frage zerbrechen sich leider sehr wenige Pflanzenfreunde den Kopf. Tontöpfe verdunsten bei Sonneneinstrahlung Wasser und geben so Wärme ab. Dadurch können die Wurzelspitzen der Sukkulenten bösartige Verbrennungen erleiden. In weiterer Folge ist die Möglichkeit zur Wasseraufnahme eingeschränkt und der Pflanzentod vorprogrammiert.
Empfehlenswert sind einfache Plastiktöpfe, diese können in Übertöpfe nach Wahl gestellt werden.

Für all jene, die sich von herkömmlichen Tontöpfen nicht trennen möchten, gibt es einen besonderen Tipp: halten Sie ihn feucht durch Eingraben in Erde oder ein Kiesbeet.

Düngung und Erde:
Kakteen müssen sich in ihrer Heimat an besonders karge, nährstoffarme Böden anpassen. Die gut gedüngten Blumenerden sind daher für Kakteen gänzlich ungeeignet. Eine gängige Erdenmischung sieht für Kakteen eine gute Hälfte Lehm und zwei weitere Teile Sand und Torfersatzstoffe vor. Der Handel bietet bereits derartige, magere Kakteenerden an. Sie sichern den Erfolg und ersparen viel Arbeit. Nachdem die Kakteen umgetopft wurden, sollte über das Substrat eine Schicht Kiesel ausgebracht werden, dieser hindert die Verdunstung, speichert Wärme und ganz nebenbei unterdrückt er den Unkrautwuchs. Besonders attraktiv ist bunter Dekorkies oder -sand.

Direkt nach dem Umtopfen können Sie auf zusätzliche Düngegaben verzichten, denn die Kakteen müssen sich noch vom „Wohnungswechsel“ regenerieren. Nach einigen Wochen freuen sich die Sukkulenten jedoch auf speziellen Kakteenflüssigdünger - die Nährstoffmischung ist auf die besonderen Bedürfnisse der Sukkulenten zugeschnitten.

Schädlinge

Die am häufigsten auftretenden Schädlinge sind Schild- und Schmierläuse, die weiße Fliege und Spinnmilben. Wirksame Pflanzenschutzmittel erhalten sie im Fachhandel!