Heilpflanzen-Lexikon

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Vorkommen und Merkmale:
Die Nachtkerze nimmt mit trockenen, steinigen Böden vorlieb und entfaltet dort ihre abendliche Blütenpracht. Im ersten Jahr treibt die zweijährige Pflanze eine auf dem Boden aufliegende Blattrosette. Daraus wächst im zweiten Jahr ein bis zu einen Meter hoher, blütenreicher Stängel. Da sich die großen, leuchtend gelben und stark duftenden Blüten erst am Abend öffnen, werden sie durch Nachtfalter bestäubt. Im Spätsommer und Herbst reifen die Samen, aus denen das Nachtkerzenöl gewonnen wird.

Heilende Wirkung:
Nachtkerzenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und an der mehrfach ungesättigten Fettsäure Gamma-Linolensäure. Das macht es wertvoll für die Behandlung von Neurodermitis. Innerlich eingenommen und äußerlich auf betroffenen Stellen aufgetragen (als Bestandteil einer Salbe oder einfach die zerstoßenen Samen) kann das Nachkerzenöl neurodermitische Symptome wie Juckreiz, Schuppungen oder Rötungen lindern. Nachtkerzenöl ist in Kapselform erhältlich und wird auch zur Linderung von Diabetes mellitus, Arthritis und des Prämenstruellen Syndroms empfohlen.

Nachtkerze als Gemüsepflanze:
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Nachtkerze wegen ihrer fleischigen Wurzeln als Gemüsepflanze angebaut. Sie sollten besondere Stärke verleihen und Kranken neue Kraft und zur Genesung geben. Für die Zubereitung als Gemüse erntet man die Nachkerzenwurzeln im Herbst des ersten Wuchsjahres und bereitet sie, ähnlich wie Schwarzwurzeln, in Suppe gekocht als Beilage oder Salat zu. Die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden.