Grüner Sichtschutz – Dekorative Grenzen

Grüner Sichtschutz – Dekorative Grenzen

Wer lebt schon gerne auf dem Präsentierteller?

Ein kleiner Garten bedeutet große Nähe zum Nachbarn. Doch auch beim besten Verhältnis möchte man ungern unter Dauerbeobachtung stehen. Rückzugsmöglichkeiten sollte es in jedem Garten geben, denn etwas Privatsphäre muss sein, sei es für ungestörte Mußestunden mit einem guten Buch oder für das gemütliche Sonntagsfrühstück im Morgenmantel. 

Blickdichte Wände sind die Lösung!
Wo immer es in erster Linie um perfekten Sichtschutz geht, sind Formschnitthecken konkurrenzlos. Regelmäßiger Schnitt regt sie zu dichter Verzweigung und zum Aufbau eines stabilen Astgerüstes an. So entwickeln sie sich zu kompakten grünen Wänden. Ihr zweites großes Plus: sie brauchen weniger Platz als frei wachsende Sträucher. Für kleine Gärten sind sie also die erste Wahl.

 

Immergrün
Für welche Gehölzart man sich entscheidet, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Immergrüne, sowohl Koniferen als auch Laubgehölze, erhalten den Sichtschutz auch im Winter. Mit ihrem gleichmäßigen, dunklen Laub bilden sich außerdem eine dezente, aber wirkungsvolle Kulisse für Stauden und andere Blütenstars.
Wobei immergrün auch immerbunt heißen kann. Es gibt bläuliche (z.B. Wacholder), gelbliche (z.B. Eibe) und zweifarbige Sorten (z.B. Ilex). Sommergrüne Laubgehölze wie Rotbuchen machen dagegen die Jahreszeiten lebendig und erlebbar. Sie werfen ihr Laub meistens erst im Frühling ab und sind überall dort von besonderem Nutzen, wo zu dieser Zeit etwas mehr Lichteinfall erwünscht ist. 

Die besten Gehölzarten für hohe Schnitthecken
Große Blut-Berberitze  – sommergrün, rotlaubig – 2 cm Zuwachs / Jahr
Hoher Buchsbaum – immergün – 1 cm Zuwachs / Jahr
Hainbuche – sommergrün – 6 cm Zuwachs / Jahr
Scheinzypresse – immergrün – 1 cm Zuwachs / Jahr
Scharlach Dorn (Crataegus) – sommergrün – 5 cm Zuwachs / Jahr
Rotbuche – sommergrün – 6 cm Zuwachs / Jahr
Stechpalme – immergrün 13 cm Zuwachs / Jahr
China-Wacholder – immergrün – 20 cm Zuwachs / Jahr
Hecken Liguster – wintergrün – 8 cm Zuwachs / Jahr
Gemeine Heckenkirsche – sommergrün – 6 cm Zuwachs / Jahr
Lorbeer Kirsche – immergrün – 30 cm Zuwachs / Jahr
Feuerdorn – winter – immergrün – 33 cm Zuwachs / Jahr
Gemeine Eibe – immergrün – 2 cm  Zuwachs / Jahr
Lebensbaum (Thuje) – immergrün – 7 cm Zuwachs / Jahr
Hemlockstanne – immergrün – 7 cm Zuwachs / Jahr

Wann und wie oft wird geschnitten?
Die Empfehlung für fast alle Heckenpflanzen lautet: ein Sommer- und ein Winterschnitt. Der Winterschnitt sollte Ende Februar durchgeführt werden – bei hohen Hecken immer auf eine Höhe von 150 cm. Dabei von unten nach oben und ein konisches Profil schaffen (die Heckenbasis bleibt breiter). Zur Spitze hin verjüngt sich die Hecke. Bei Scheinzypressen, Thujen, aber auch bei Kirschlorbeer genügt oft der Winterschnitt. Bei den anderen erfolgt Ende Juni (mit dem Johannistrieb) der Sommerschnitt. Dabei kürzt man die Neutriebe auf etwa ein Drittel ihrer Länge ein. 

„Hecken“ aus Kletterpflanzen
Noch Platz sparender und schnellwüchsiger als Formschnitthecken sind Kletterer, die an Spalieren und anderen Rankhilfen ihre Blätter- und Blütenvorhänge aufspannen. Sie beanspruchen wenig Fußraum, entfalten aber umso üppigere Pracht in der Vertikalen. Einige Arten stehen in der Blickdichte einer Hecke keinesfalls nach:

  • Pfeifenwinde (Aristolochia) – herzförmige Blätter, dachziegelartig übereinander
  • Berg-Waldrebe (Clematis montana) – üppige Blüte im Mai / Juni
  • Schling Knöterich (Fallopia) – weiße Blütenwolken
  • Efeu (Hedera helix) – immergrün, auch bunt laubige Sorten
  • Hopfen (Humulus lupulus) – zeigt zusätzlich Fruchtschmuck
  • Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) – weiße Blüten Juni / Juli
  • Wald Geißblatt (Lonicera) – Blüte gelb von Juni – August, abends stark duftend
  • Feuerbohne (Phaseolus) – einjährige Pflanze, orangerote Blüten, essbare Früchte

Wissenswertes