Hecken - Rahmen und Grenze zugleich

Hecken - Rahmen und Grenze zugleich

Eine Hecke rahmt Ihren Garten ein, trennt Räume im Garten und gliedert ihn. Ob frei wachsend, mit Blüten und Früchten oder schmal und streng in Form geschnitten – Hecken bestimmen den Charakter Ihres Gartens und sorgen für Sicht- und Lärmschutz.

Hecken strukturieren und geben Halt. Sie bilden Kulissen für schöne Staudenbeete, Skulpturen und kleine Szenen innerhalb des Gartens. Vor ihrem Hintergrund kommen Farben, Formen und Texturen Ihrer Gartenpflanzen besser zur Wirkung. In England liegen die Staudenrabatten klassisch vor einer Eiben- oder Buchenhecke, nur getrennt durch einen schmalen Pflegepfad. So lassen sich sowohl das Beet als auch die Hecke gut pflegen. 
Mit Hecken können Sie die Ruhezone vom Spielbereich der Kinder abgrenzen, Sie können sich mit ihrer Hecke auch vor den Blicken der Nachbarn oder der Straßenpassanten schützen. 
Jegliche Art von Einfriedung, ob durch pflanzliche oder bauliche Maßnahmen, betont die Höhe und definiert den Raum. Hecken, Mauern und andere vertikale Elemente hinter einer Gartenbank geben uns das Gefühl von Rückendeckung. Dadurch fühlen wir uns nicht nackt und ungeschützt, sondern behaglich wohl.
Hecken schützen vor Wind, Lärm und Schmutz. Vor allem wenn sie entlang der Grundstücksgrenze verlaufen, die an eine Straße oder einen öffentlichen Weg stößt. Der Windschutz ist umso größer, je dichter und tiefer eine Hecke ist. Eine schmale, formal geschnittene Hecke lässt meist viel Wind durch, außerdem entstehen dahinter häufig Wirbel – wie hinter einer hohen Gartenmauer. 
 
Freie Strauchhecken
Als Vorbild der freien Strauchhecke dient die Vogelschutzhecke in der freien Landschaft. Diese ökologisch wertvollen Hecken kommen nur für großflächige Gärten in Frage. Die Sträucher sollten zweireihig gepflanzt werden, sie brauchen mindestens 3,50 m Platz in der Breite. Typisch für die Vogelschutzhecke sind heimische Wildsträucher wie die Kornelkirsche, die Heckenkirsche, die Haselnuss oder Weide. Je dichter verzweigt die Äste sind, desto leichter ist es für die Vögel, Halt für ihre Nester zu finden.
Im kleinen Hausgarten werden die Wildgehölze gegen Blütensträucher getauscht und diese einreihig gepflanzt. Die frei wachsende Blütenhecke wirkt erst dann richtig schön, wenn jeder einzelne Strauch genug Platz zum Wachsen hat. Der Abstand zwischen den Sträuchern sollte mindestens 2 m betragen. 


Gestaltungsvorschlag für eine frei wachsende Blütenhecke:

  • 2 x Brautspiere (Spiraea x arguta) Blütezeit April / Mai
  • 2 x Garten - Hortensie (Hydrangea macrophylla) Blütezeit Juli / Oktober 
  • 2 x Wildrose (Rosa rugosa) Blütezeit Mai / Juli
  • 1 x Edelflieder (Syringa vulgaris Hybr.) Blütezeit Mai
  • 1 x Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) Blütezeit April / Mai
  • 1 x Falscher Jasmin (Philadelphus Hybr.) Blütezeit Juni / Juli
  • 2 x Ranunkelstrauch (Kerria japonica) Blütezeit April / Mai

Lassen Sie die Hecke, wenn Platz ist, wellenförmig an einer Stelle etwas breiter und dann wieder schmaler werden. Das lockert zusätzlich auf und verlängert die Perspektive, aus der man die Blütensträucher betrachten kann. 


Immergrüne Gehölze schützen das ganze Jahr vor Blicken, bieten aber keine so große Vielfalt an Farben, Formen, Blüten und Früchten. Kombinieren sie beide Gruppen, um ihrer Blütenhecke im Winter eine Struktur zu geben. 


Gemischte Hecken mit Koniferen, Scheinzypressen oder Fichten, mit immergrünen Sträuchern wie z.B. Kirschlorbeer oder Rhododendren, sind im Winter nicht so kahl wie Hecken, die nur aus sommergrünen Gehölzen zusammengestellt sind. Sehr natürlich wirkt ein bepflanzter Streifen (mit Stauden oder Zwiebelblumen) entlang der Hecke – der Gehölzsaum. 

Formschnitthecken
Streng geschnittene Konturen passen in formal bepflanzte Gärten. Sie bilden die Kulisse für Staudenbeete und Skulpturen. Einen besonders ruhigen Hintergrund bieten Hecken aus immergrünen Pflanzen wie der Eibe, dem Wacholder, der Thuje, dem Liguster und dem Buchsbaum. 
Sommergrüne Gehölze (Rot- und Hainbuche, Feldahorn, Heckenberberitze, Forsythie und Feuerdorn) sorgen für eine lebendige Kulisse die sich im Laufe des Jahres wandeln. 
Entweder Sie pflanzen nur eine einzige Pflanzenart, oder Sie bilden die Hecke aus verschiedenen Gruppen. Das wirkt besonders bei langen Grundstücken. Ihre Hecke wirkt dann nicht so eintönig und lang. 
Der Schnittaufwand ist von der Pflanzenwüchsigkeit und letztlich der Endgröße einer Heckenpflanze im ungeschnittenen Zustand abhängig. Eine Rotbuche wird in der freien Natur mehr als 15 m hoch, eine Berberitze jedoch stoppt bei zwei, maximal drei Metern ihr Wachstum und erfordert entsprechend weniger Schnittaufwand. 


Gehölze für Formhecken:

  • Hainbuche (Carpinus betulus) Höhe 3 – 6 m
  • Rotbuche (Fagus sylvatica) Höhe 3 – 6 m
  • Kornelkirsche (Cornus mas) Höhe 2 – 4 m
  • Liguster (Ligustrum vulgare ) Höhe 2 – 3 m

Immergrüne Gehölze

  • Buchsbaum (Buxus sempervirens) Höhe 1 – 2 m
  • Eibe (Taxus baccata) Höhe 2 – 4 m
  • Stechpalme (Ilex aquifolium) Höhe 2 – 4 m
  • Spindelstrauch (Euonymus Arten) Höhe 1 – 2 m


bellaflora Tipp: damit ihre sommergrüne Hecke im Winter nicht so kahl ist, pflanzen Sie immergrüne Kletterpflanzen wie z.B. den Spindelstrauch dazwischen. Diese Kletterpflanze durchwebt die Äste der Sträucher und lässt es auch im Winter dazwischen grün aufleuchten. 

Wissenswertes