Kletterpflanzen Pflege

Kletterpflanzen Pflege

Ob sie eine Hauswand bedecken, einen weniger ansehnlichen Aufbau verbergen, sich über Büsche und Bäume schlängeln oder einen Holzzaun verschönern – Kletterpflanzen haben stets einen unschätzbaren Wert. Sie verleihen dem Garten im Handumdrehen mehr Dimension und verdecken unvermeidbare Gerüste und Behälter.
Echte Kletterpflanzen klettern mit Hilfe von Ranken, gebogenen Blattstielen bzw. Haftwurzeln oder sie schlingen sich vorwärts. Viele Sträucher und einige Rosen lassen sich aber ebenfalls zu „Kletterern“ erziehen, wenn man ihre Triebe regelmäßig an stützenden Gittern hochbindet.

Auswahl und Kauf
Standort und Zweck der Kletterpflanzen bestimmen die Auswahl der Art. Einige wie Clematis und Rosen können über Bäume und Sträucher gezogen werden, um entweder einen Farbkontrast während der Blüte zu erzielen oder um die Blütezeit zu verlängern, wenn die Baumblüte vorbei ist. Vermeiden sie jedoch stark wüchsige Arten wie Clematis montana oder Schlingknöterich, weil sie den Baum bald überwuchern. Arten wie Efeu geben nützliche Bodendecker zur Unkrautunterdrückung ab. Rebengewächse oder Wilder Wein wirken durch ihr dichtes Blattwerk und die wunderschöne Herbstfärbung des Laubes.
Achten sie beim Kauf auf reichlichen Austrieb an der Stängelbasis. Viele kurze, starke Triebe von unten her sind besser als ein langer Stängel, der sich erst oben verzweigt. Solche Pflanzen sind meist schwach und weniger blühfreudig. Sie finden auch nur schwer Halt.

Pflanzung

Eine gute Bodenvorbereitung ist wichtig, besonders bei der Pflanzung an einer Hauswand. Dieser Platz ist wahrscheinlich der trockenste im ganzen Garten, denn meist sind die Pflanzen durch eine überstehende Dachrinne vor Regen geschützt. Doch gerade die stark wüchsigen Kletterer brauchen viel Feuchtigkeit und ausreichend Nährstoffzufuhr. 
Die meisten Kletterpflanzen pflanzt man am besten in Höhe der Erdmarkierung am Stamm. Eine Ausnahme bildet die Clematis. Sie ist anfällig für die „Clematis Welke“, eine Pilzkrankheit, bei der die Pflanze plötzlich welkt und abstirbt. Die Clematis sollte 10 – 15 cm tiefer gepflanzt werden, als im ursprünglichen Container. Nach der Pflanzung sollte der Boden mit grobem Material wie z.B. Kiefernrinde oder ähnlichem bedeckt. So bleibt die Wurzelscheibe schattig und kühl, und die Wasserverdunstung reduziert. 

Erziehung
Unter den Kletterpflanzen gibt es echte Kletterer und solche, die eine Kletterhilfe benötigen. Außerdem können einige Sträucher durch entsprechende Maßnahmen zum klettern erzogen werden.

Wurzelkletterer: diese Pflanzen können mit Hilfe ihrer Haftwurzeln direkt auf der Unterlage haften und brauchen keine Kletterhilfe. Zu ihnen zählt z.B. Efeu und die Trompetenblume. Man pflanzt sie an eine Mauer und weist ihnen die Kletterrichtung. Dann erledigen sie den Rest alleine und suchen sich ihren Weg.Rank- und Schlingpflanzen: sowohl Rank- als auch Schlingpflanzen brauchen eine Kletterhilfe. Arten wie der Blauregen schlingen sich um jeden angebotenen Halt, während sich Clematis, Wilder Wein u.a. an einer Stütze emporwinden. Als Kletterhilfe dienen Stäbe, Spaliere, Drähte, Gitter oder Netze.Mauersträucher: auch manche Sträucher lassen sich, obwohl von der Natur aus keineswegs zum klettern bestimmt, als Kletterpflanzen ziehen. So werden z.B. Rosen oft zur Dekoration von Pergolen oder Bodengängen verwendet. Dazu müssen die Triebe sofort nach dem erscheinen an der Stütze festgebunden werden. Um den Blütenansatz zu erhöhen, legt man sie möglichst horizontal. Außer Rosen ist als Mauerstrauch auch der Feuerdorn geeignet. Pflege:

  • Bewässerung:
    Kletterpflanzen in gut vorbereitete Böden brauchen nur bei sehr trockener Witterung gegossen werden. Zusätzlich Wasser benötigen Pflanzen an Wänden, die durch überhängende Dachrinnen geschützt sind.

  • Düngung:
    Bei gut vorbereitetem Boden ist die allgemeine Düngung des Beetes ausreichend.

  • Rückschnitt:
    Wurzelkletterer brauchen nur daran gehindert zu werden, unerwünschte „Abwege“ einzuschlagen. Man sollte sie von Fenstern fernhalten, da sie schnell den Lichteinfall einschränken. Geschnitten wird am besten im Frühling mit einer entsprechenden Gartenschere. Der Rückschnitt der Clematis ist artenabhängig. 

  • Auslichten:
    Zur Blütenförderung sollten Kletterpflanzen jährlich ausgelichtet werden. Frühblühende Arten schneidet man gleich unmittelbar nach der Blüte und entfernt alle verwelkten Blütenstände. Spätblühende Varianten werden erst im folgenden Frühling gestutzt.

Wissenswertes