Rückschnitt: Obstbaumschnitt - die Technik

Rückschnitt: Obstbaumschnitt - die Technik

„Durch einen richtig geschnittenen Obstbaum muss mein Hut fliegen können und darf nicht im Geäst hängen bleiben!“ diese Bauernregel hörten wir schon von unseren Großvätern. 

 

Unrecht hatten sie damit sicherlich nicht, das Geäst muss ausreichend gelichtet werden, damit der Baum nicht zu viele Früchte ansetzen kann und diese in weiterer Folge unzureichend ausreifen.

 

Die Technik


Wenn Sie den idealen Schnittzeitpunkt – einen frostfreien Tag im Spätwinter oder Frühjahr, jedenfalls vor dem Blattaustrieb – gefunden haben, so werden vorerst die so genannten Wasserschosse entfernt. Wasserschosse zeichnen sich dadurch aus, dass sie kerzengerade nach oben wachsen und keine bzw. nur sehr wenig Früchte ausbilden, vorwiegend kommen Wasserschosse bei Zwetschgen (bzw. Pflaumen) vor, können prinzipiell jedoch bei jedem Baum auftreten. Nachdem Sie diese unerwünschten Äste entfernten (diese können oft auch mit der Hand weggerissen werden), so werden im Anschluss all jene Zweige, die in die Baumkrone wachsen, abgeschnitten. Der perfekt geschnittene Baum zeichnet sich dadurch aus, dass die Äste nach außen, schräg aufrecht wachsen. Von den abgeschnittenen Ästen sollten keine Stummeln zu sehen sein, sie kosten dem Baum unnötige Kraft die er nicht in die Fruchtausbildung investieren kann.

Beim Entfernen einer Astgabel ist es ebenfalls essentiell, dass kein Stummel stehen bleibt. Bei Astgabeln wird der nach außen stehende (nicht in die Baumkrone wachsende) Ast geschnitten, im Idealfall ist dies auch der dickere Zweig.

Äste, deren Stammdurchmesser über 5 cm aufweist, sollten gesägt werden, das Risiko des Abfransens der Baumrinde ist bei einem Scherenschnitt zu hoch. Dünnere Äste hingegen werden mit einer scharfen Baumschere geschnitten, dies ist durch die glatte Schnittwunde schonender für den Baum.

 

Nachbehandlung

 

Im Anschluss an den Baumschnitt kann Baumlack auf die Schnittwunde aufgetragen werden. Die Expertenmeinungen gehen für Schutzbalsam jedoch weit auseinander, der Gutteil der Fachleute schlägt jedoch das Auftragen vor, da neue Krankheiten schwerer eindringen können. Die Gegner des Baumlacks weisen darauf hin, dass wenn bereits auf der Schere Krankheitserreger wie Pilze sind, diese durch den Baumlack noch auf der Wunde fixiert werden. Beim Baumschnitt ist die einwandfreie Hygiene maßgeblich, andernfalls ist die Gefahr der Krankheitsübertragung sehr hoch. Scheren lassen sich mit Alkohol oder Desinfektionsmittel leicht reinigen, sie können damit jede Gefahr der Baumerkrankung ausschließen.

 

Erfolg

 

Beim Baumschnitt ist das wesentliche Element, dass die Äste nach außen wachsen, so reifen einerseits die Früchte besser aus, andererseits wird die Ernte erleichtert. Ein stummelfreier Schnitt garantiert die Ausreife der Früchte und bietet reiche Ernte.