Unbeschwerte Gartenfreuden im Naturgarten – Ein Lebensraum für Insekten

Unbeschwerte Gartenfreuden im Naturgarten – Ein Lebensraum für Insekten

Perfekt gepflegte Ziergärten mit unkrautfreien Rasen sind für viele das Non plus Ultra. Ein Naturgarten hingegen bietet Bienenweiden, und einen Platz an die sich heimische Insekten ansiedeln können, wo sie Unterschlupf, Brutstätten und Nahrung finden. Viele Insekten sind auf der Roten Liste der bedrohten Arten vermerkt. Es mangelt ihnen an Nistplätzen und Nahrungsangeboten. 
Insekten sind wichtig – ohne die Bestäubung von Bienen, Hummeln und anderen Insekten würden viele Blütenpflanzen von der Erde verschwinden. Es gäbe z.B. keine Tomaten, Gurken, Äpfel, Birnen und Erdbeeren. 


Naturgarten=Chaos?
Ein Naturgarten muss kein wildes Durcheinander bedeuten. Die hohe Kunst der Gestaltung besteht darin, weitsichtig zu planen, kleine Details liebevoll in Szene zu setzen und die Natur als kreativen Künstler lieben und nutzen zu lernen….
Ein Bett im Kornfeld, eine Hängematte unter dem Apfelbaum oder ein verwunschener Pfad durch den Schattengarten – all das erscheint verlockender als eine blitzeblank herausgeputzte Terrasse, ein Weg neben einer akkurat geschnittenen Hecke oder ein fast lebloses, weil zu perfekt gepflegtes Blumenbeet. 
Warum das so ist? Die Antwort ist ganz einfach: wir alle brauchen Träume, die uns wach halten. Gedanken, die schweifen können und Blickfänge, die unserer Fantasie Flügel verleihen. In Ihrem Garten wird all dies möglich – sofern Sie nicht gegen die Natur, sondern spielerisch mit ihr arbeiten. 
Wichtig in einem Naturgarten sind Beerenbüsche (Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren), Totholzhaufen und optimaler Weise verrottende Baumstümpfe. 

 

In so einem Naturparadies können sich auch im Boden nistende Hummeln und Solitärbienen ansiedeln. 

 

Nisthilfen
Damit sich die Nachkommen von Insekten ungestört entwickeln können, benötigen diese geeignete Hohlräume – z.B. Bohrgänge im Totholz, Steinritzen oder Gänge in Lehmwänden. Im Handel sind die unterschiedlichsten Nisthilfen – Insektenhotels – erhältlich.
Doch Nisthilfen sind nur die halbe Miete. Es müssen auch Blühpflanzen, im Naturgarten, vorhanden sein, die Insekten anlocken. Blühende Küchenkräuter wie z.B. Thymian, Oregano oder Salbei auf dem Balkon sind genauso attraktiv für Insekten wie Wildblumen, die als Samenmischung im Fachhandel erhältlich sind. 
Wie wäre es in diesem Sommer zum Beispiel mit einer kleinen Eisenbank vom Flohmarkt inmitten eines Meeres aus fiederblättrigen Schmuckkörbchen? Wenn Sie hingegen ein Freund zurückhaltender Grüntöne sind, bietet sich ein schlichter Sitzplatz auf der Wiese unter dem Hausbaum an. Da eine solche Gestaltung den Arbeitseinsatz auf ein Minimum reduziert, nützen Naturgartenbesitzer die gewonnene Zeit mit Vorliebe, um sich in einer gemütlichen Hängematte in die Nachmittags-Siesta zu schaukeln. 

 

Standortwechsel
Im Naturgarten finden Blumen Platz die gerne den Standort wechseln. Dazu zählt die Akelei, der Klatschmohn, die kleinblütige Königskerze und der schlanke Fingerhut. Wer sich die blühfreudigen Vagabunden einmal in seinem Garten geholt hat, wird verblüfft sein, an welch unvermuteten Plätzen sie auftauchen und dort für überraschende Blickfänge sorgen. Die Insekten erfreuen sich an den wandernden Blumen und bieten ihnen Lebensraum und Nahrung. 

Wer Inneres und Äußeres in Einklang bringt, öffnet sich dem Wesentlichen – der Schönheit der Natur!