Unkräuter - Bösewichte im Garten?

Unkräuter - Bösewichte im Garten?

Nicht alle (Un-)Kräuter sind zu verachten, und der biologisch orientierte Gärtner, der sie ohne Ausnahme entfernt, verschwendet ein wertvolles Naturgut. Viele Kräuter locken nützliche Insekten an, einige dienen Vögeln und Schmetterlingen als Futterquelle und andere - z. B. Kleearten - können im Boden Stickstoff anreichern. 

 

Bevor Sie also einen wahllosen Angriff auf die angesiedelten Kräuter starten, denken Sie einen Moment nach. Ich empfehle sogar, im Garten wegen der Insekten solche Zierpflanzen zu bevorzugen, die eng mit der ursprünglichen Wildform verwandt sind.
Damit meine ich nicht, dass Sie die Natur Oberhand gewinnen lassen. Die meisten Wildkräuter müssen bekämpft werden, aber man sollte bedenken, dass es einige gibt, die bei entsprechend verfügbarem Platz aus den genannten Gründen stehen bleiben können.

Die Entscheidung, ob Kraut oder Unkraut, liegt letztlich im Ermessen jedes Einzelnen, denn die Geschmäcker sind verschieden, und auch jedes (Un-) Kraut hat irgendwo in dem großen Kreislauf der Natur seinen Nutzen!

(Un-)Kräuter mit unterirdischen Ausläufern (Wurzelunkräuter) sollte man nie gedeihen lassen, denn sie verbreiten sich in Windeseile. Seien sie vor allem auf der Hut vor Giersch, Ackerwinde, gemeiner Quecke, Ackerkratzdistel, schmalblättrigem Weidenröschen und Knöterich. Auf der Oberfläche kriechende Arten wie Hahnenfuß, Gundermann und Fingerkraut sind etwas einfacher in Schach zu halten, aber auch hier heißt es, wachsam zu sein.


(Un-) Kräuter, die sich durch Samen vermehren (Samenunkräuter), sind nicht so schwierig zu bekämpfen, wenn man sie vor der Samenreife jätet oder abschneidet. Achten sie besonders auf Lanzett-Kratzdistel und Bergweidenröschen.
Pflanzen mit fleischigen, tief in die Erde reichenden Pfahlwurzeln wie Ampferarten und Wiesenkerbel, sollten ausgegraben werden.


Speicherwurzeln (Zwiebeln, Knollen oder Rhizome) brechen beim Herausziehen oft im Boden ab, und das kann zur Vermehrung beitragen. Am schlimmsten von allen ist Sauerklee, der bekämpft werden muss, sobald er nur ein erstes Blättchen zeigt. Kontinuierliches Hacken ist der einzige Ausweg, wenn man die Fläche nicht mindestens ein Jahr lang mit schwarzer Folie abdecken kann. 

(Un-)Kräuter, die entfernt werden sollten:

  • Gundermann
  • Kriechender Hahnenfuß
  • Fünffingerkraut
  • Lanzett – KratzdistelGiersch
  • Ackerwinde
  • Sauerklee
  • Wiesenkerbel
  • Quecke
  • Stumpfblättriger Ampfer
  • Ackerkratzdistel
  • Japanischer Knöterich

GUTE KRÄUTER
Versuchen Sie in Ihrem Garten Platz für einige wenige störende Kräuter zu schaffen. Wir Gärtner bauen Pflanzen aus Interesse, wegen ihrer Schönheit und zur Versorgung der Familie an. Inwieweit ein Stückchen Land der Natur überlassen bleibt, ist Ansichtssache und hängt weitgehend von der Größe des Gartens ab.

 

Die Wildpflanzenarten, die gedeihen, sind je nach Standort unterschiedlich. In meinem Garten lasse ich die hübschen gelben Löwenmäulchenblüten des gemeinen Leinkrautes und die Traubenblüten der weißen und roten Lichtnelke stehen. Wo diese Kräuter in Beeten auf fruchtbaren Boden kommen, gedeihen sie wirklich phantastisch und bilden Blüten aus, die mit jeder kultivierten Hybridsorte konkurrieren können. 

Nützliche Kräuter:
-    Löwenzahn
-    Stinkender Storchschnabel
-    Gelbklee / Hopfenluzerne
-    Weißer Gänsefuß
-    Rote Lichtnelke
-    Gemeines Leinkraut
-    Weberkarde
-    Klee
-    Große Brennnessel
-    Vogelmiere
-    Klatschmohn
-    Gemeines Kreuzkraut
-    Efeu

Wissenswertes