Kräuter für die Hausapotheke

Kräuter für die Hausapotheke

Schon für die Menschen der Frühzeit war es eine Überlebensfrage, die sie umgebenden Pflanzen in genießbare und ungenießbare Arten und in solche zu unterteilen, die sie zum Lindern von Schmerzen und zur Heilung von Verletzungen und Wunden einsetzen konnten. Sie ließen sich dabei vor allem von ihrer Intuition, aber bisweilen auch von zufälligen Entdeckungen leiten. Das Wissen über viele therapeutische Eigenschaften von Heilkräutern reicht daher mit Sicherheit bis zu den Anfängen der Menschheit zurück, wovon auch zahlreiche schriftliche Aufzeichnungen Zeugnis ablegen. 


Kräuter „verkommen“ zur Dekoration oder zum geschmacklichen Aufpeppen unserer Speisen. Längst vergessen sind die Zeiten, als viele Kräuter mehr waren als das. Als Frauen, die die heilende Wirkung von Kräutern kannten, als Hexen verurteilt wurden. Heuten haben wir die Arzneien aus der Natur größtenteils vergessen.


Heilkräuter können bei zahlreichen Gesundheitsbeschwerden helfen. Unter den bekannten Heilpflanzen gibt es einige, deren Heilwirkung so vielfältig sin, dass man schon mit wenigen Heilkräutern seine Hausapotheke ausstatten kann. Diese Heilkräuter wirken mild und nebenwirkungsarm. Daher eignen sie sich gut zur Selbstbehandlung.


Als Besitzer eines Gartens können Sie Heilpflanzen selbst einpflanzen. Auch auf Ihrem Balkon können Sie in großen Balkonkästen oder Kübeln Heilkräuter für die Hausapotheke ansetzen. Für alle Heilpflanzen gilt beim Anbau im Garten, dass man sie nicht düngen sollte. Durch düngen würden die Heilkräuter zwar üppig wachsen, aber sie hätten nur wenig von den gewünschten Wirkstoffen. In Balkonkästen muss man leichte düngen (mit einem Bio-Dünger), da die nährende Erdmenge nur sehr gering ist. 

Das Apotheken-Gärtchen ist auch eine blühende Nektarquelle, die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlockt. Den Menschen helfen die Heilkräuter von diesem Beet bei mancherlei Beschwerden:

  • Fencheltee wirkt krampflösend und lindert Blähungen
  • Beifuss macht schwere Speisen wie Gänsebraten leichter verdaulich. Beifuss-Tee wirkt appetitanregend und entkrampfend im Magen-Darmbereich
  • Die Zitronenmelisse beruhigt Herz und Nerven. Mischen Sie ihre Blätter in einen Schlaftee.
  • PfefferminzeOregano und Eberraute wirken krampflösend und wohltuend für den Magen
  • Duftende Lavendelblüten wirken im Tee oder als Badezusatz Nervenstärkend und erfrischend
  • Kamillenblüten-Tee ist hilfreich bei Entzündungen
  • Johanniskraut-Tee beruhigt gestresste Nerven, das rote Johanniskraut Öl lindert als Einreibemittel Sonnenbrand und kleine Brandwunden
  • Ringelblumen-Tee wirkt leicht krampflösend und blutreinigend. Die bekannte Ringelblumen-Salbe heilt Wunden und Entzündungen
  • Salbei-Tee bewährt sich bei Halsschmerzen
  • Thymian-Tee mit Honig besänftigt Husten


Die Apotheken – und Teekräuter zum richtigen Zeitpunkt ernten:
Die Blätter von Salbei, Eberraute, Zitronenmelisse und Pfefferminze müssen vor der Blüte geschnitten werden. Von der Kamille sind nur die Blütenköpfchen heilkräftig. Vom Lavendel nehmen Sie nur die Blütenähren, ein Stückchen vom Stängel brauchen Sie auch zum Aufhängen. Das ganze blühende Kraut ernten Sie von Oregano und Thymian. Vom Johanniskraut ernten Sie nur die Blütendolden mit den oberen Blättern. Beim Beifuss ist der Erntezeitpunkt günstig, wenn die Blüten noch geschlossen sind. Beim Teefenchel müssen Sie warten, bis die Samen ausgereift sind. 

Wissenswertes