Rosmarin - Heilpflanze des Jahres 2011

Rosmarin - Heilpflanze des Jahres 2011

Der Titel „Heilpflanze des Jahres 2011“ wurde dem Rosmarin (Rosmarinus officinalis) verliehen. 

Der Name Rosmarin lautet fast in allen Sprachen ähnlich und wird auch Anthoskraut – Meertau – Weihrauchkraut oder Brautkraut genannt. Rosmarin zählt zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Diese Spezies stammt aus dem Mittelmeerraum und ist in Mittel- und Südeuropa sowohl in wilder als auch kultivierter Form anzutreffen. 

Die Pflanze wächst bevorzugt an trockenen, sonnigen und warmen Standorten sowie in der Macchie bis in ca. 800 m Höhe. Das Substrat sollte sandig und durchlässig sein. Er ist für die Topfkultur sehr gut geeignet. Klima und Bodenbeschaffenheit sind für die Qualität des ätherischen Öles mit bestimmend. 

Rosmarin ist nicht winterhart – er ist frostempfindlich. Das Winterquartier sollte hell und kühl, bei ca. 5 – 10°C, im Haus sein. Die blauvioletten Blüten bilden in den Blattachseln kurze Trauben, sie erscheinen von März – September. 

Er hat ledrige, nadelartige Blätter, die bis zu 2,5 % ätherische Öle beinhalten, diese sind sehr wichtig für die Verwendung in der Heilkunde. Weitere wichtige enthaltene Wirkstoffe sind Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide und Harze. 

Für die Wahl des Rosmarins zur „Heilpflanze des Jahres 2011“ war nicht hauptsächlich der Duft, sondern seine große Anwendungsbreite ausschlaggebend:
… durch seine natürliche, aktivierende und tonisierende Wirkung ist Rosmarin für eine immer älter werdende Bevölkerung ebenso hilfreich wie auch für jüngere Patienten mit Erschöpfungs- und Ermüdungszeichen ….“ begründet die Jury die Wahl der Heilpflanze. 
 
Rosmarin wirkt:  

  • appetitanregend
  • windtreibend
  • verdauungsfördernd
  • krampflösend
  • tonisch anregend


Wissenschaftlich belegt ist die innerliche Anwendung von Rosmarin bei Verdauungsbeschwerden. 

Äußerlich wirkt Rosmarin unterstützend bei rheumatischen Erkrankungen und bei Kreislaufbeschwerden. Ausgleichend, Bewusstsein-stärkend und konzentrations-fördernd wird die seelische Wirkung in der Aromatherapie beschrieben. Das Inhalieren von wenigen Tropfen des Rosmarin Öles sorgt für geistige Klarheit und regt alle Denkprozesse an.
Wegen seiner anregenden Wirkung wird von manchen Therapeuten empfohlen, den Rosmarin nicht am Abend anzuwenden. Werdende Mütter sollten auf hochdosierte Rosmarin-Zubereitungen verzichten.

Auch unsere Vorfahren nutzten den Rosmarin zu verschiedenen Zwecken. In der Antike wurde er zu rituellen und symbolischen Zwecken genutzt. Man verwendete ihn für reinigende Räucherungen. Die alten Ägypter gaben ihren Verstorbenen Rosmarinzweige in die Hände. In Griechenland weihte man den Rosmarin der Göttin Aphrodite. Er galt dort als Symbol der Ehe (Brautkraut). 
Benediktinermönche brachten ihn im späten Mittelalter über die Alpen. Der bekannte Arzt Paracelsus schätzte den Rosmarin als Bestandteil einiger bewährter Heilmittel z.B. gegen Rheumabeschwerden. Der Pfarrer und „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp betonte besonders die verdauungsfördernde Wirkung.

Sammeln und aufbewahren:
Blätter und blühenden Sprossspitzen von den Zweigenden abschneiden (mit einer Kräuterschere) - zu Büscheln binden und an einem schattigen und luftigen Ort zum Trocknen aufhängen. Geschützt vor Licht und Feuchtigkeit aufbewahren. Ernten können Sie das ganze Jahr.

Verwendung in der Küche:
Rosmarin wird bei zahlreichen Küchenrezepten eingesetzt und dient zur Verfeinerung von Fleisch- und Fischgerichten, sowie zur Herstellung von Kräuteressig. 

Experimentieren Sie bei der Zubereitung von Speisen mit Rosmarin und den verschiedensten Gewürzen, probieren Sie Kombinationen aus und erleben Sie selbst die gesunden Eigenschaften. Oder lassen Sie sich durch die Wahl des Rosmarins zur „Heilpflanze des Jahres 2011“ motivieren und vertreiben durch eine selbst hergestellte Rosmarin-Einreibung den schmerzhaften Muskelkater der ersten Wanderung…  

Wissenswertes