Weinreben

Weinreben

Die Weinrebe (Vitis vinifera) ist ein Lianengewächs. Es können sich bis zu zehn Meter lange Ranken (Leittriebe) bilden. Die flachen Wurzeln  können sich bis zu vier Meter oder mehr ausbreiten. Die Wuchskraft ist sehr stark. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt, im Alter ist sie rau und faserig. Die Römer haben die Weinreben bis an den nördlichsten Grenzen Europas angesiedelt.

Unterlage

Zum Schutz gegen die Reblausanfälligkeit müssen in Österreich alle europäischen Rebsorten auf der amerikanischen Rebunterlage veredelt sein (gesetzlich verankert). Die Veredelung erfolgt am Wurzelhals der Unterlagsrebe. 


Boden

Weinreben lieben nährstoffreiche, durchlässige, warme Böden. Sie gedeihen jedoch auch auf den ärmsten Kies-, Gesteins- und Sandböden. Die unterschiedlichen Bodenarten beeinflussen den Geschmack und den Charakter der Weinbeeren sehr stark. Nasse Böden sind für den Wein ungeeignet!


Klima

Warmes, mildes Klima, begrenzte Niederschlagsmengen, geschützte Standorte und südwestseitige Hanglagen sind optimal. Empfehlenswert ist auch ein Innenhof oder eine südseitige Spalierwand.


Düngung

Der Nährstoffbedarf der Weinrebe hängt stark von der Bodenqualität ab. Organische Dünger sind empfehlenswert. Im Frühjahr einen Volldünger verabreichen, Kopfdüngung im Frühsommer mit einer zweiten Volldüngergabe (Mai/Juni).

Pflanzung

Die optimalen Pflanzzeiten sind der Frühling und der Herbst (solange der Boden offen ist). Der Pflanzabstand in der Reihe sollte 2–4 m betragen, je nach der Wüchsigkeit der Weinrebensorte. Die optimale Größe des Pflanzloches ist doppelt so groß wie der bestehende Wurzelballen. Die Erde sollte ein Gemisch aus Pflanzerde, Kompost und feuchtem Torf sein. Die Veredelung muss über dem Boden verbleiben, optimal wären 10–15 cm. Vergessen Sie nicht das Einwässern bei der Pflanzung und das Wässern nach der Pflanzung. Nach dem Einsetzen die Pflanzen mit lockerer Erde anhäufeln. Erst wieder abhäufeln, wenn die ersten 2-8 Blätter sichtbar sind. 


Befruchtungsverhältnisse

Die neuen Sorten haben zwittrige Einzelblüten und sind somit selbstfruchtbar (selbstfertil). Sie brauchen keine anderen Sorten als Pollenspender.


Ernte

Der Erntebeginn sollte erst erfolgen, wenn die  Früchte gut ausgereift sind. 


Pflege

Die Fläche rund um die Rebstöcke offen lassen. Während des Sommers müssen die Geiztriebe (Achseltriebe) ausgebrochen werden. Das Ausbeeren während der Vegetationszeit garantiert gute, große Früchte. In heißen, trockenen Sommern sollten die Weinreben bewässert werden.

Rückschnitt

Direkt nach der Pflanzung im Frühjahr sollte der Pflanzschnitt erfolgen: alle Triebe auf 1–2 Augen einkürzen. Bei einer Herbstpflanzung diesen Pflanzschnitt erst im folgenden Frühjahr vornehmen. 


Wer Weinstöcke von Anfang an richtig pflegt, wird mit vielen Trauben belohnt. Für Erziehungs- und Fruchtschnitt gibt es eigene Regeln. 

Spalier mit drei Etagen

Im Pflanzjahr lassen sie einen Haupttrieb in die Höhe wachsen. Seitentriebe sollten Sie kurz halten (maximal fünf Blätter). Im Winter entfernen Sie diese zur Gänze, den Haupttrieb über dem ersten Draht kappen.


2. Jahr 

Den Haupttrieb eine Etage höher ziehen. Von unten her zwei Seitentriebe wachsen lassen, die im Juni waagrecht gebunden und im Winter auf zwei Augen eingekürzt werden. 


3. Jahr 

Auf diese Weise wird auch die dritte Etage erzogen. Lassen Sie die Seitentriebe der untersten Etage fruchten.


Wichtig ist, dass Sie pro Jahr nur eine Etage heranziehen und die Rebe noch keine Weintrauben tragen lassen. Die älteren, knorrigen Leitäste werden nicht mehr geschnitten.

Wissenswertes