Wenn der Raureif seine Bilder malt, erscheint der Garten im Spitzenkleid


Der Frost ist ein guter Freund Ihres Gartens! Wo er sich niederlässt, erstrahlt Ihr Garten in elegantem Schimmer. So wandert er alljährlich über das Grundstück, streift einmal hier, mal dort ein Büschel Gräser, küsst wie zufällig im Beet versteckte Vasen oder vergessene Blumentöpfe, umhaucht die Blütenstände einer stolzen Rispenhortensie und nimmt schließlich auf einem alten, gemütlichen Korbsessel Platz. Wenn Sie stolzer Besitzer eines Gartenteiches sind, lassen Sie im Herbst genügend Gräser,  Fruchtstände und bizarre Zweige stehen - mit diesen Akteuren kann der Raureif die Strukturen künstlerisch herausarbeiten.

Immergrüne als Dekorationsobjekte

Immergrüne Pflanzen wie Efeu und Rhododendren sind neben Skulpturen aus Buchs wahre Winterstars. Rosenbögen gliedern das Grundstück in einzelne Räume, gut geplante Gärten bestehen aus mindestens einem „Wohnzimmer“. Dekorationsobjekte wie Steingussengel, Vasen, Terracotta–Pinienzapfen, Weidenkugeln und viele andere füllen in Rabatten und Pflanzkästen die frei gewordenen Lücken.

Geschickte Planung: Eine geschickte Planung lässt die Dreidimensionalität des Gartens nicht außer Acht. Ein Wechselspiel von niedrigen Buchshecken, Rankbögen, Polsterstauden, bewachsenen Mauern, höheren Sträuchern und Bäumen garantiert Spannung.

Wo in Beeten und Töpfen plötzlich gähnende Leere herrscht, lenken frostfeste Accessoires ab: Weidenkugeln täuschen Fülle vor, klassische Terracottazapfen und -kugeln fungieren als Platzhalter, bis sie dem Blütenflor des Frühlings wieder Platz lassen.
Auch wetterfeste Gartenmöbel dürfen gerne draußen überwintern. So wirkt auch der winterliche Garten einladend.

Farbenvielfalt das ganze Jahr

  • Lassen Sie dem Garten Gelegenheit zum Wachsen – sowohl räumlich wie auch zeitlich. Achten Sie ganz bewusst darauf, dass Ihr Garten das ganze Jahr über etwas zu bieten hat.
    Gartengestalter planen Pflanzenparadiese nach Farbstrukturen. Interessant wirkt beispielsweise ein weiß-grüner Farbbereich – im Frühling und Sommer dominieren weiß panaschierte Funkien (Hosta), weiß blühende Rhododendren und weiße Herbst-Anemonen neben Sommerblumen und Grünpflanzen.
  • In der kalten Jahreszeit übernehmen Gräser die Farbtupfer im Beet – zumindest solange, bis eine dicke Schneedecke selbst diese Highlights verbirgt oder die Sonne den Frost zum Rückzug in sein kaltes Schattenreich zwingt. Doch wenn seine Sehnsucht groß ist, schickt der kalte Besucher einen Abgesandten, den Eisvogel, um in seinem Lieblingsgarten nach dem Rechten zu sehen.
  • Manchmal ist weniger mehr. Das bedeutet: weniger Herbstputz, mehr Winterschmuck im Garten. Damit der Garten auch im Winter noch eine Augenweide ist, lohnt es sich, die Wochen vorher zurückhaltend mit der Schere zu sein. Tellerartige Blütenstände der Fetthenne, Samenkapseln der Disteln, filigrane Gräser und knorrige Äste fangen den Nebel ein, sodass sich nach frostigen Stunden bizarre Kristalle daraus bilden. Immergrüne Pflanzen wie Eibe, Skimmie und Efeu werden zu auffälligen Skulpturen. Die dicken Quirle der Wolfsmilch und die gerüschten Blätter des Purpurglöckchens schmücken sich mit Spitzenbordüren. An Sträuchern bleiben oft bis ins neue Jahr hinein Beeren hängen, die nicht nur Vögel erfreuen.

Wissenswertes