Anzucht

Anzucht

Es gibt kaum Gartenarbeiten, die mehr Spaß machen als das Säen im Frühling. Sobald die zunehmende Kraft der Sonne den Boden erwärmt, Schnee und Eis sich verzogen haben und laue Winde die überschüssige Nässe abtrocknen, kann es losgehen.


So klappt es mit der Anzucht

 

Schon die ersten Handgriffe nach dem Winter sind entscheidend für den späteren Erfolg. Im Frühling wird nur mit dem Grubber, dem Rechen oder dem Krail die oberste Bodenkrume bis in ca. 3-5 cm  Tiefe gelockert – nicht tiefer. Ein bis zwei Wochen vor der Aussaat ist auch die Gelegenheit, mit einer dünnen Kompostschicht oder mit Dünger den Boden zu verbessern.

  • Im Idealfall reicht die Saatrille, die Reihenzieher oder Harkenstiel ca. 3-4 cm tief in die wasserführende Schicht ziehen. 
  • Wichtig ist auch, dass die möglichst dünn ausgelegten Samen nicht locker liegen, sondern durch Andrücken Kontakt zum Boden erhalten. 
  • Besonders Saatbänder brauchen einen guten Bodenschluss. Man gießt sie daher bereits in der Rille an, bevor die lockere Erdkrume als Abdeckung darüber gezogen und leicht angedrückt wird. 

Die Schicht bis zur Oberfläche muss locker und luftig bleiben, denn zum Keimen brauchen die Samen nicht nur gleichmäßige Feuchtigkeit, sondern auch viel Sauerstoff.

  • Wird zu tief gelockert, liegen die Samen in einer Umgebung, die austrocknen kann und in der die Keimung gefährdet ist, weil sie nur vom Regen oder vom regelmäßigen Gießen abhängig ist.
  • Eine feine Brause und sanftes, aber gründliches Angießen sind wichtig, damit die Erdkrume nicht verschlämmt und zu einer harten Schicht verkrustet, die der Saat beim Keimen Widerstand bietet. Gefährdet sind Aussaaten in lehmigen, aber auch in besonders humusarmen Sandböden durch falsches Gießen oder starken Regen. 

 

bellaflora-Tipp
Häufen Sie in problematischen Ton- oder Lehmböden, die leicht verschmieren oder in denen das Wasser schlecht versickern kann, mit der Harke 10-20 cm hohe Dämme an und ziehen Sie auf der Krone mit dem Stielende eine breite Rille. Besonders wichtig ist dies bei den wärmeliebenden Gurken, Bohnen und Erbsen, aber auch Wurzelgemüse wie Karotten, Schwarzwurzeln oder Rettichen bekommt es ausgesprochen gut, wenn sie so erhöht ausgesät werden. Zusätzlich wird die Rille mit lockerem Reifekompost oder Bio-professional-Erde bedeckt.


Dünn und gleichmäßig säen

 

Es leuchtet ein, dass sich Sämlinge mit genug Platz von Anfang an viel besser, schneller und gesünder mit stärkeren Wurzelsystemen entwickeln können als solche, die um einen Platz an der Sonne kämpfen müssen. Daher sollten Samen möglichst gleichmäßig verteilt werden, wobei es gleichgültig ist, ob ihr Platz in der Saatrille, auf einem Saatbeet im Freien oder in einem Frühbeet ist.
Das Säen ist zwar keine Kunst, aber ein wenig Übung braucht man doch, um feine Samen mit vorsichtigem Schwung aus der Packung zu schütteln oder wie eine Prise Salz zwischen den Fingern rieselnd zu verteilen.

bellaflora-Tipp
Vermischen Sie feinen Samen wie jenen von Karotten, Petersilie, Kohl oder Lauch mit 10- bis 20-mal so viel hellem Sand oder Sägespänen und bringen Sie die Mischung in dünnen Streifen aus. Falls der Abstand immer noch zu eng ist, wird später auf den endgültigen Abstand verzogen oder verpflanzt. 

Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, gibt es Hilfen wie Saatbänder, bei denen die Samen in weitem Abstand zwischen den Lagen eines Papierstreifens liegen, der später zu Humus zerfällt. 

Raum zur Entwicklung


Auch der Abstand von Reihe zu Reihe ist wichtig: 20-25 cm sind übliche Maße für Rettich, Radieschen, Salate, Kohlrabi oder Karotten. Kresse, Schnittsalate und Feldsalate kommen auch mit 10-15 cm Reihenabstand aus. 

Manche Jungpflanzen fühlen sich in Gemeinschaft wohler, wachsen bei etwas Tuchfühlung schneller heran (z. B. Gurken) und stützen sich gegenseitig, wenn sie (wie z. B. Bohnen oder Mais) bei vollem Behang umzufallen drohen.

  • Mit der Horstsaat kommt man solchen Tendenzen entgegen. 3-6 Samenkörner legt man dazu in eine flache Mulde aus und häufelt nach dem Keimen rundherum an.
  • Reihensaat ist die übliche Methode. Zu dicht stehende Pflanzen kann man – falls ausgedünnt werden muss – oft noch an andere Stellen versetzen.
  • Markiersaat heißt eine Art Mischkultur. Einige Körner schnell wachsender Radieschen zwischen langsam keimenden Karotten zeigen schon bald die Reihen auf, erlauben ein exaktes Lockern und Hacken. Zarter Schnittsalat ist eine weitere schnell keimende Alternative.
  • Breitsaat: Locker und mit Schwung verteilt man nur wenige Samenarten, zum Beispiel Gründünger oder Wildblumen, die nicht in Reih und Glied aufwachsen sollen. 

Besser keimen mit Schutz

 

Neben Wasser und Sauerstoff bringt erst eine gehörige Portion Wärme viele Pflanzen zum Keimen. Mit Temperaturen zwischen 16 und 22 °C kommen fast alle Gemüsearten und Blumen zurecht. Solche optimalen Werte werden erst nach den Eisheiligen – Mitte Mai – erreicht. Viele frühere Saaten müssen sich daher mit geringeren Bodentemperaturen begnügen. Allerdings gibt es Grenzen: für Erbsen liegt die Mindestkeimtemperatur bei ca. 4 °C, für Bohnen bei 8-10 °C und bei den wärmeliebenden Gurkengewächsen oder Mais über 12 °C. Frost und die im Frühling besonders gefährliche Verdunstungskälte bei Regenperioden überstehen sie nicht.

  • Säen Sie daher nicht zu früh! Erbsen nicht vor Anfang April; Bohnen, Gurken, Kürbisgewächse und Mais nicht vor Mitte Mai. Ein paar warme Tage holen später jeden Rückstand wieder auf. Kältegeschädigte Pflanzen dagegen bleiben möglicherweise für immer im Wachstum zurück.
  • Das Vorkeimen von Samen, die eine lange Anlaufzeit haben, hat sich gut bewährt. 
  • Ein besonders günstiges Kleinklima mit wärmeren Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit entwickelt sich unter dem Gartenvlies. Wichtig ist, dass überschüssige Wärme abziehen kann. Vlies lässt keimenden Samen, Jungpflanzen und heranwachsendes Gemüse schneller und sicherer gedeihen. Es schützt auch vor Wind, Vögeln und Wildverbiss. 

Im bellaflora-Sortiment finden Sie alles, was Sie für eine optimale Aussaat benötigen – angefangen vom qualitativ hochwertigen Saatgut, auch in Bio-Qualität, über Kleingewächshäuser für die Fensterbank, die richtige Aussaaterde bis hin zum passenden Werkzeug und dem notwendigen Zubehör wie Gartenhandschuhe, Kniekissen, Stecketiketten, Crocs in trendigen Farben, Gummistiefel, Gartenschuhe, Gärtnerstift und Co. 

Wissenswertes