Nützlingspflanzen

Schaffen Sie durch Pflanzen einen für Nützlinge attraktiven Garten. Damit beugen Sie Schädlingen vor und nutzen die Kräfte der Natur!

Alle Lebewesen, von der winzigen Bakterie bis hin zu uns Menschen, sind durch ein unsichtbares Netz wechselvoller Beziehungen miteinander verbunden. Nichts ist zufällig oder überflüssig. So spielt auch jeder Schädling eine nützliche Rolle.

Klein, aber oho!

Wer naturgemäß gärtnert, kann sich bis zu einem gewissen Grad auf seine „Genossen“ in der Natur verlassen. Eine ausgewogene ökologische Situation ist der beste Schutz gegen eine übermäßige Schädlingsvermehrung. Wo diese biologische Balance aus dem Gleichgewicht gerät, können winzige Tiere plötzlich unerwartete Stärke beweisen. 
Ein Bio-Gärtner sollte deshalb zuerst alle positiven Maßnahmen ergreifen, die die Wechselbeziehungen in der Natur stärken und fördern. Dazu gehören zum Beispiel

  • der Schutz der Nützlinge und
  • vielseitige Pflanzgemeinschaften.

So stabilisiert er das biologische Gleichgewicht auch im begrenzten Lebensraum seines Gartens.

Schutz der Nützlinge

Insektenhotels

Versuchen Sie möglichst viele Nützlinge in ihrem Garten heimisch zu machen. Hängen Sie Nistkästen für die Vögel auf und Blumentöpfe mit Holzwolle, in denen sich die Ohrwürmer verkriechen können. 

Schwebfliegen

Diese werden angelockt von den Doldenblüten von: 

  • Dill
  • Teefenchel
  • und wilden Karotten. Die Larven der Schwebfliege gehört zu den unermüdlichen „Läusefressern“.
  • weitsichtige Biogärtner lassen einige Brennnessel in einer Gartenecke stehen – als Futterpflanze für die Raupen der Schmetterlinge. 
  • Den Läusebefall kann man erheblich reduzieren, wenn man zwischen anfällige Pflanzen Tagetes, Ringelblumen, Mohn, Kapuzinerkresse oder Trichterwinde setzt
  • Tagetes oder Ringelblumen z.B. zu Tomaten oder Rosen gepflanzt, locken Schwebfliegen an, die wertvollsten Nützlinge im Garten, von denen es viele verschiedene Arten gibt. 
  • Gründüngungspflanzen (z.B. Buchweizen, Roggen, Senf, Phacelia) geben den Laufkäfern (ernähren sich von Nematoden, Erdraupen und anderen Larven) und Hundertfüßlern (ernähren sich von kleinen Insekten und Nacktschnecken) Schutz.

Marienkäfer, Florfliegen, etc.

Schwieriger als bei Schwebfliegen ist das Anlocken von anderen Nützlingen, die sich nicht unbedingt von Blütenpflanzen ernähren. Marienkäfer, Florfliegen sowie verschiedene Wespenarten leben hauptsächlich von Läusen, Raupen und anderen weichhäutigen Schädlingen und legen auch ihre Eier darin ab. Diese Nützlinge kommen nur, wenn man ihnen eine möglichst vielgestaltige Pflanzenwelt anbietet.

Nützlings-Bestellkarte

Sie können sich aber auch ganz unkompliziert Nützlinge per Post zusenden lassen.
Hier erfahren Sie mehr: Nützlinge: Helfer im zeitgemäßen Pflanzenschutz

Pflanzengemeinschaften

Einige der guten Ergebnisse, von denen viele biologische Gärtner berichten, sind mit Sicherheit auf funktionierenden Pflanzengemeinschaften zurückzuführen. Eine abwechslungsreiche Pflanzenvielfalt im Garten lockt nützliche Insekten und sogar Vögel an, die den Schädlingsbefall auf ein erträgliches Maß reduzieren. Durch sorgfältige Pflanzenzusammenstellung und Berücksichtigung der jeweiligen Freundschaften können Sie gesunden Wuchs fördern und sich gleichzeitig eine völlig natürliche Methode der Schädlingsbekämpfung zu nutze machen. 

Es ist ein ungeheurer Vorteil, wenn sich Pflanzen gegenseitig helfen können, sich vor Schädlingen zu schützen. 

  • Gegen Kohlweißlinge helfen Pfefferminze, Salbei, Tomaten, Thymian, Beifuß.
  • Gegen Blattläuse helfen Marienkäfer, Kapuzinerkresse, Brennnesselauszug.
  • Gegen Milben helfen Himbeeren.
  • Gegen Blattwespen hilft Rainfarn.
  • Gegen Erdflöhe helfen Holunderauszug, Wermut, Pfefferminze, Zwiebeln, Knoblauch, Salat.
  • Gegen Ameisen helfen Lavendel, Feldsalat, Rainfarn.
  • Gegen Mäuse helfen Kaiserkrone, Knoblauch, Steinklee, Hundszunge.
  • Gegen Mehltau helfen Basilikum, Schnittlauch, Knoblauch.
  • Gegen Möhrenfliege helfen Salbei, Zwiebeln.
  • Gegen Pilzkrankheiten helfen Zinnkraut, Schnittlauch.
  • Gegen Schimmel helfen Zwiebelgewächse.
  • Gegen Maulwürfe öffnen Sie bei zunehmenden Mond mit der Egge od. mit der Hand den Hügel und legen das Loch frei.

Achten Sie darauf, dass bei diesen „Gegenmitteln“ alle Kräuter bei zunehmenden Mond und alle Zwiebelgewächse bei abnehmenden Mond gepflanzt werden sollten. 

Einen Auszug herstellen:

Setzen Sie zwei handvoll der jeweiligen Pflanze vor Vollmond in 10 Liter kaltem Wasser an. Lassen Sie den Auszug 24 Stunden ziehen und gießen Sie ihn dann unverdünnt in den Wurzelbereich rings um den Stamm der befallenen Pflanze. Auf keinen Fall gießen Sie auf den Stamm, den Stiel, die Halme, die Blätter oder die Blüten. Bei abnehmendem Mond lassen Sie den Auszug 48 Stunden lang ziehen. Werfen Sie den verbliebenen Auszug nicht weg, verdünnt gibt er noch tagelang einen guten Dünger.