Pflanzen vertreiben Schädlinge

Pflanzen vertreiben Schädlinge

Wenn zwei sich mögen …


Pflanzen vertreiben Schädlinge und verhindern Pflanzenkrankheiten

Die Pflanzen wachsen in der Natur nicht beetweise, sondern kunterbunt. In der Jungsteinzeit, vor cirka 13.000 Jahren, säten die Jäger und Sammler zum ersten Mal Gerste, Linsen und Emmer aus, so ahmten sie die Natur nach und verstreuten die gemischten Samen auf einer Fläche. Auch die Ureinwohner Amerikas setzten auf die Vielfalt und bauten Bohnen zusammen mit Kürbissen, Mais, Süßkartoffeln oder Erdnüssen an. In den Anden werden bis heute dicke Bohnen mit Kartoffeln zusammen gepflanzt.
Noch im vergangenen Jahrhundert wuchsen Kartoffeln mit Weißkraut, Lauch gemischt mit Zwiebeln auf den heimischen  Äckern. Im Hausgarten teilten sich lange Zeit Salat und Gemüse die Beete, inzwischen mischen immer häufiger auch Kräuter und Blumen mit. 
Das sieht nicht nur toll aus, sondern die Gemüsepflanzkombinationen locken scharenweise Schwebefliegen, Hummeln und Bienen in den heimischen Garten. 
Manche Menschen verstehen den Sinn der Mischkultur nicht und glauben nicht, dass Pflanzen sich gegenseitig beeinflussen. Tatsächlich beruht vieles zu diesem Thema auf überliefertem Wissen und den wertvollen Erfahrungen unserer Vorfahren.
Einige Aspekte dieser „Glaubensangelegenheit“ haben Wissenschaftler geprüft und durch Zahlen (Ertrag, Anzahl der Schädlinge) belegt. 
Viel zu erforschen gibt es jedoch darüber, wie Pflanzen sich untereinander verständigen. Wir wissen, dass sie ober- und unterirdische Signale verströmen, sie warnen vor Schädlingen, rufen Nützlinge herbei, beeinflussen das Mikroklima im Wurzelbereich oder bremsen das Wachstum von Nachbarpflanzen. 
Eingespielte Pflanzengemeinschaften kommen gut miteinander aus, da sie eine „gemeinsame Sprache sprechen“ und gelernt haben mit den Signalen der Nachbarpflanze umzugehen. 

 

Grüne Plaudereien
Nur am Ertrag lässt sich messen, ob es auf ihrem Gemüsebeet hin und wieder eine kleine Streiterei oder Schreierei gibt, oder ob ihre Pflanzen Wert auf eine gepflegte Konversation legen – aber das wissen wir nicht. 
Manche Pflanzen wie Mais, Sonnenblumen und Tomaten ratschen lauter als andere. Die Studentenblumen geben Stoffe an den Boden ab, die an den Wurzeln saugende Älchen abwehren. Abgemähte Roggenpflanzen, als Mulch zwischen Tomaten- oder Brokkolipflanzen ausgelegt, unterdrückt die Keimung von Wildkräutern.
Zahlreiche Untersuchungen, die häufig mit Wurzel- oder Sprossextrakten durchgeführt wurden, belegen, dass manche Pflanzen besonders gerne andere Arten am keimen hindern und damit unliebsame Nachbarn gar nicht erst aufkommen lassen. 
Wenn der Salat unter den Blättern des Karfiols verschwindet und der Mangold den langsamer wachsenden Sellerie überwuchert, dann haben Sie im Gemüsebeet zu eng gepflanzt. 

-Die wichtigste Regel für den Mischkultur – Gärtner lautet deshalb: Abstand halten!
Es gibt viele Gründe, die für die Mischkultur sprechen:

  • Beete werden optimal genutzt
  • Pflanzen die düngen – sie reichern den Boden mit Stickstoff an (z.B. Erbsen, Bohnen, Linsen und Klee)
  • Pflanzen die weglocken - die Beetpartner dienen als Fangpflanzen, die für Raupen, Schnecken und andere nicht erwünschten Mitesser attraktiver sind als das Gemüse. 
  • Pflanzen die anlocken - Bio-Gärtner ergänzen die klassischen Mischkulturen mit Kräutern und Blumen. 
  • Pflanzen die schützen (vor Wind, Sonne, Wildkräuter und Schädlinge
  • Pflanzen die die Ernte sichern – in kühlen, nassen Jahren fault der Salat doch Kohlrabi und Kraut gedeihen prächtig. Der Anbau in Mischkulturen verhindert Totalsausfälle verursacht durch Nässe, Trockenheit, Hagel oder Schädlinge. 

Besonders günstige Pflanzengemeinschaften:
• Karotten neben Zwiebeln
• Tomaten neben Zwiebeln
• Tomaten neben Petersilie
• Salat neben Radieschen
• Erbsen neben Sellerie
• Kartoffeln neben Kohlarten

 

Günstige Gemeinschaften:
- Gurken vertragen sich mit: 

Zwiebeln, Stangenbohnen, Sellerie, Rote Rohnen, Petersilie, Kopfsalat, Kohlrabi, Kohlarten, Buschbohnen
- Kartoffeln vertragen sich mit:
Spinat, Buschbohnen, Kohlrabi, Dill
- Sellerie verträgt sich mit:
Buschbohnen, Spinat, Zwiebeln, Stangenbohnen, Tomaten, Lauch, Kohlrabi, Kohlarten, Gurken
- Petersilie verträgt sich mit:
Tomaten, Zwiebeln, Radieschen, Gurken
- Tomaten verträgt sich mit:
Sellerie, Spinat, Zwiebeln, Petersilie, Kohlarten, Kohlrabi, Kopfsalat, Lauch, Buschbohnen, Karotten
- Spinat verträgt sich mit:
Tomaten, Stangenbohnen, Erdbeeren, Kohlrabi, Karotten, Kartoffeln, Kohlarten
- Kopfsalat verträgt sich mit:
Zwiebeln, Tomaten, Stangenbohnen, Buschbohnen, Radieschen, Rettich, Dill, Erbsen, Gurken, Erdbeeren, Karotten, Kohlarten, Lauch
- Zwiebeln vertragen sich mit:
Tomaten, Erdbeeren, Gurken, Petersilie, Kopfsalat, Kohlrabi
- Erdbeeren vertragen sich mit:
Karotten, Lauch, Kohlarten, Rettich, Radieschen, Kopfsalat, Spinat, Zwiebeln

 

Besonders ungünstige Pflanzgemeinschaften:
• Bohnen neben Zwiebeln                         
• Tomaten neben Erbsen
• Kohl neben Zwiebeln
• Kartoffeln neben Zwiebeln
• Blaukraut neben Tomaten
• Petersilie neben Kopfsalat
• Rote Bohnen neben Tomaten
• Erbsen neben Bohnen
 
 

Wissenswertes