Regenwürmer - Recycling im Gartenboden

Regenwürmer - Recycling im Gartenboden

Seit einigen Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Rolle von Regenwürmern beim Abbau von Abfallmaterial. Dabei hat sich gezeigt, dass Würmer in Boden, Kompost oder Stallmist gute Arbeit für den biologischen Gärtner leisten. In einem gesunden, guten Gartenboden leben etwa 100 bis 400 Regenwürmer pro m². Sie erzeugen jedes Jahr 40 bis 100 Tonnen Wurmhumus pro Hektar. 

Dieser Regenwurmkot ist sehr fruchtbar. Er enthält 5mal mehr pflanzenverfügbare Stickstoffe (zuständig für das Pflanzenwachstum und für die Blattgrünbildung), 7mal mehr lösliches Phosphat (zuständig für die Wurzel- und Knospenbildung sowie für die Samen- und Fruchtreife) und 11mal mehr Kali (zuständig für ein festes und widerstandsfähiges Pflanzengewebe – wichtig für die Photosynthese) als die umgebende Erde. 


Nutzen der Regenwürmer für ihren Boden

Regenwürmer ernähren sich hauptsächlich von organischem Material. Während der Verdauung schließen sie die Abfallprodukte zu einfacheren Verbindungen auf, die dann in Form kleiner Kügelchen, sogenannter Pellets, ausgeschieden werden. Diese Pellets sind mit einem Gelmantel umgeben, der sie zusammenhält. Dadurch verbessert sich die angestrebte Krümelstruktur des Bodens, und es entstehen ideale Voraussetzungen für die Wurzelentwicklung der Pflanzen. In den Pellets sind die Nährstoffe pflanzenverfügbar, und sie werden langsam, so wie es die Pflanzen bevorzugen, freigesetzt. 

So wird jegliche Unverträglichkeit vermieden, die durch ein plötzliches Überangebot von Mineralstoffen entstehen könnte. Die Regenwürmer tapezieren sogar ihre Gänge mit dem eigenen Kot aus, so dass die Pflanzenwurzeln, die besonders gerne in Wurmgängen wachsen, nicht nur gut vorankommen, sondern auch gleich alle Nährstoffe fix und fertig vorfinden. Auch die Wasserhaltekapazität des Bodens steigert sich beträchtlich. 
Regenwürmer zerkleinern das organische Material zu kleineren Partikelchen und leisten so die Vorarbeit  für die Bodenorganismen. Sie produzieren eine Reihe von Enzymen (fördern die Kleinstlebewesen). 


Kurz gesagt: Regenwürmer im organischen Material, Stallmist oder Komposthaufen beschleunigen den Zersetzungsprozess und wir als Gärtner erhalten ein Endprodukt, das zur Bodenverbesserung und Pflanzenernährung bestens geeignet ist. 
Regenwürmer wirken kräftig dabei mit, Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten zu schützen. Die Erreger des Apfelschorfes überwintern z.B. in heruntergefallenen Blättern. Regenwürmer, die dieses Laub über den Winter fressen, verdauen die Pilzsporen natürlich gleich mit und dämmen so die Neuinfektion im kommenden Jahr stark ein. 

Wurmhumus enthält neben Enzymen, Antibiotika und Aminosäuren (sind alles Substanzen, die das Pflanzenwachstum fördern) auch Kieselsäure. Zahlreichen Untersuchungen haben ergeben, dass Kieselsäure das Gewebe der Pflanzen so kräftigen, dass sich Pilzsporen und Blattläuse viel schwerer tun, die Außenhaut ihrer Wirtspflanze zu durchbohren, und lieber zu schwächeren, weicheren Pflanzen übersiedeln. 


Verwendung von Wurmkompost
Wurmkompost hat einen hohen Nährstoffgehalt und beinhaltet viele Mikroorganismen – verwenden Sie ihn nur sparsam. Er ist wunderbar zum Mulchen bei Zierpflanzen, Obstbäumen und Sträuchern oder zwischen den Gemüsereihen geeignet. Streuen Sie ihn besonders bei trockenen Böden vor der Aussaat in die Saatrillen, oder harken Sie ihn in die oberste Schicht eines Saatbeetes ein. 

So erzielen Sie eine gute krümelige Oberflächenstruktur und führen dem Boden wichtige Nährstoffe zu. Sie können ihre eigene Aussaaterde herstellen, wenn Sie 1 Teil Wurmkompost mit 2 Teilen Torf mischen. 
bellaflora Tipp: Wurmkompost bekommen Sie bei bellaflora in pelletierter Form (Vermicult)!