Wissenswertes über die Düngung 1

Wissenswertes über die Düngung 1

Warum überhaupt düngen?


Die Frage, warum überhaupt gedüngt werden sollte, ist berechtigt. Schließlich kommt die Natur ganz ohne zusätzliche Nährstoffe aus, Wälder und Wiesen wachsen ohne dass sie jemals gedüngt werden. Für den Garten trifft dies jedoch nur bedingt zu.

Im Garten ziehen wir Kulturpflanzen heran, die in der Natur, in dieser Gruppierung und auf engen Raum wenig Überlebenschance hätten. Aber es ist möglich und erstrebenswert, die Anbaubedingungen so zu gestalten, dass sie natürlichen Abläufen möglichst gut nachempfunden sind. Im eigenen Garten ein sich vollständig selbst erhaltendes System zu erzeugen ist mit vielen, verschiedenen Kulturpflanzen jedoch schwierig. Düngen hat daher seine Berechtigung, um den unterschiedlichen Pflanzen möglichst optimale Lebensbedingungen zu bieten.

 

Die organischen Dünger bieten den Pflanzen kein Überangebot. Die Nährstoffe werden zunächst von den Bodenlebewesen zersetzt, die diese in verfügbarer Form den Pflanzen darreichen. Die Fruchtbarkeit des Bodens wird dauerhaft verbessert, die Pflanzen gedeihen kräftig, besitzen Widerstandskraft und verbessern ihr Aroma.

 

Die folgenden Nährstoffe sind für die Pflanzen von besonderer Bedeutung:

  • Stickstoff: Regt in erster Linie das vegetative Wachstum an. Stickstoffmangel äußert sich in gelblichen Blättern und kümmerlichen Pflanzenwuchs. Der leicht lösliche Stickstoff (Nitrat) im Boden wird schnell ausgewaschen. Achten Sie daher besonders sorgsam auf den richtigen Stickstoffanteil im Boden.
  • Phosphor: Ist für die Bildung von Blüten, Früchten und Samen notwendig.
  • Kalium: Dieser Nährstoff wird in größeren Mengen benötigt, da er als Katalysator beim Aufbau von Kohlenhydraten eine große Rolle spielt. Kalium festigt das Pflanzengewebe und schafft stabile Pflanzen. 
  • Magnesium: Dies ist der einzige anorganische Nährstoff, der im Blattgrün (Chlorophyll) der Pflanzen vorkommt. Bei einem Magnesiummangel können sich die Blätter gelblich verfärben.
  • Kalzium: Es festigt in erster Linie das Pflanzengewebe, bindet schädliche Säuren und schafft dadurch harmonische Verhältnisse im Nährstoffhaushalt der Pflanzen. Kalzium ist für den Aufbau der stabilen Bodenkrümel von entscheidender Bedeutung. Dieser Nährstoff ist nicht nur Pflanzen- sondern auch Bodendünger.
  • Eisen: Als Katalysator ist dieser Nährstoff bei der Bildung von Chlorophyll notwendig, kommt jedoch nicht im Blattgrün vor. Aber Vorsicht! Kalzium geht leicht eine Verbindung mit Eisen ein. 
  • Kohlenstoff: Er ist der Hauptnährstoff der Pflanzen und wird nicht über die Wurzeln, sondern über die Blätter aufgenommen. Als CO2 gelangt er durch die Spaltöffnungen in die Blätter und wird dort zu Kohlenhydraten verarbeitet (Fotosynthese). Die Kohlenstoffaufnahme kann im Garten nicht beeinflusst werden. 


Bodenlebewesen und Bodenart steuern die Bereitstellung der Nährstoffe


Die Nährstoffbereitstellung hängt nicht nur von der im Boden vorhandenen Nährstoffmenge, sondern auch von der Bodenart, Feuchtigkeit, pH-Wert, Aktivität der Bodenlebewesen und der Temperatur ab.

 

Die *Bodenart bestimmt die Höhe der gebundenen Nährstoffe an den Tonteilchen, die *Feuchtigkeit dient als Transportmedium, der *pH-Wert beeinflusst die Löslichkeit gewisser Minerale. Die *Bodenlebewesen wandeln organische Substanzen in pflanzenverfügbare Stoffe um und die *Temperatur steuert die Ablaufgeschwindigkeit dieser Prozesse. Pflanzen können über Wurzelausscheidungen wie organische Säuren, Aminosäuren, Zucker etc. sowohl den pH-Wert als auch das Bodenleben beeinflussen.

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