Winterfreude mit Zimmerpflanzen

Winterfreude mit Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen - Einmaleins der Winterpflege

Sie leiden unter trockener Luft und Lichtmangel, bekommen oft zuviel Wasser und holen sich kalte bzw. nasse Füße - die Rede ist von unseren grünen Mitbewohnern. 

 

Gießregeln für den Winter
Die meisten Zimmerpflanzen stammen ursprünglich nicht aus unseren klimatischen Breiten. Sie können sich erst wohlfühlen, wenn die Verhältnisse ihrer ursprünglichen Heimat nachempfunden werden. Durch den Lichtmangel im Winter legen sie jedoch oft zwangsläufig eine Ruhepause ein.

 

Der Klassiker unter den Zimmerpflanzen, der Ficus, lässt dann regelmäßig einen Teil seiner Blätter fallen. Nur bessere Lichtverhältnisse können den Blattfall stoppen. Sobald die Tage im neuen Jahr wieder länger werden, bildet er neue Blätter.

 

Grundsätzlich verlangen die grünen Mitbewohner im Winter weniger Wasser als während ihrer Wachstumszeit. 
Eiskaltes Leitungswasser ist tabu, aber für zimmerwarmes, abgestandenes Gießwasser sind die grünen Mitbewohner dankbar.

Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Die Wurzeln werden dadurch nachhaltig geschädigt. Achten Sie besonders auf überschüssiges Wasser in den Übertöpfen. Entfernen Sie ca. 20-30 Minuten nach dem Gießen das restliche Wasser. Zu enge Übertöpfe erschweren die Kontrolle und sollten möglichst getauscht werden. 
Ganz wichtig ist, dass bereits im Herbst mit den kürzer werdenden Tagen die Gießgewohnheiten geändert werden. 

  • Regel 1: Je kühler eine Pflanze im Winter steht, desto weniger wird sie gegossen. Mindestens die obere Schicht Erde abtrocknen lassen.
  • Regel 2: Pflanzen, die Sie im Sommer täglich gegossen haben, im Winter höchstens alle drei Tage wässern.

 

Wasser für Winterblüher
Einigen Zimmerpflanzen ist in der 4. Jahreszeit nicht nach Winterruhe, sondern zum Blühen zumute. Sie brauchen deshalb die ganze Blütezeit über etwas mehr Wasser. 

Im Folgenden Beispiele für Blütenpflanzen (gegliedert nach unterschiedlichem Wärmebedürfnis).

  • Kühler Standort: Azalee, Alpenveilchen (Cyclame), Becherprimel und Kamelie
  • Warmer Standort: Weihnachtsstern, Usambaraveilchen, Weihnachtskaktus und Flammendes Käthchen (Kalanchoe)

 

Luftfeuchtigkeit zu jeder Jahreszeit
Im Winter ist die Zimmerluft besonders trocken: braune Blattspitzen, verdorrte Blätter sowie abfallende Knospen und Blüten, sind die Folge. Besprühen hilft, die Feuchtigkeit in der unmittelbaren Blattumgebung zu erhöhen. Die Pflanze entspannt sichtlich und kann ihre Spaltöffnungen für den notwendigen Gasaustausch öffnen. 
Auch wenn Sie gerade keine Zeit zum Sprühen finden, können Sie auch mit flachen, mit Wasser und Kieselsteinen gefüllten Schalen oder Wasserbehältern am Heizkörper behelfen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. 

 

Für das Sprühen gibt es Regeln:

  1. Besprühen Sie Ihre Pflanzen am Südfenster nie bei starkem Sonnenschein; die Wassertropfen führen zu Brennflecken.
  2. Nehmen Sie weiches, entkalktes Wasser (Regenwasser); so kommt es zu keinen Kalkrückständen.
  3. Verwenden Sie nie eiskaltes Wasser.
  4. Vorsicht! Besprühen Sie keine Blüten.
  5. Besprühen Sie keine weichblättrigen Pflanzen.

 

Im Winter düngen?
Vor allem in den Monaten, in denen eine Pflanze wächst und blüht, braucht sie Nährstoffe. In den Ruhezeiten braucht sie jedoch keinen Dünger. Die meisten Pflanzen können Sie wieder ab März düngen.
Zuviel Dünger zeigt sich in welken Blättern, braunen Blatträndern und weißen salzartigen Krusten auf der Erde und am Topfrand. 
Salzempfindliche Pflanzen wie Farne, Azaleen, Primeln und Orchideen dürfen Sie ganzjährig nur ganz schwach düngen. 

 

Zugluft - „Nein danke!“
Zugluft und Bodenkälte durch undichte Fenster können wärmebedürftigen Zöglingen schwer zu schaffen machen. Bei empfindlichen Pflanzen kann eine Luftpolsterfolie zwischen Fenster und Blumentopf helfen, den Fuß warm zu halten.
Blütenschäfte von Clivien oder Ritterstern (Amaryllis) können durch Zugluft zwischen den Blättern stecken bleiben. 
Kräftiges Stoßlüften im Winter ist zwar die richtige Methode - schützen Sie jedoch Ihre Pflanzen vor Minustemperaturen und entfernen Sie sie daher während des Lüftens von der Fensterbank. 
Auf keinen Fall die Pflanzen längere Zeit ungeschützt am geöffneten Fenster stehen lassen!

Wissenswertes