Gut geschützt durch den Winter

Gut geschützt durch den Winter

Vor dem Wintereinbruch sollte man der Königin der Blumen mit einigen Maßnahmen helfen, besser die Frostperiode zu überstehen. Die knapp unter der Erdoberfläche liegende empfindliche Veredelungsstelle ist besonders zu schützen. 

Heimische Wildrosen sind von Natur aus winterhart.
 Anders verhält es sich mit vielen veredelten Gartenrosen. Bei ihnen ist speziell die Veredelungsstelle frostgefährdet und benötigt daher einen Winterschutz. Gefährlich ist dabei vor allem die Wintersonne. Wenn sie an einem sonnigen Wintertag ungehindert auf die Rosentriebe scheint, regt das die Knospen zum Austrieb an, mit der Folge, dass die zarten Triebspitzen in der folgenden eisigen Winternacht erfrieren. 

Ebenso gefährlich sind häufige Temperaturschwankungen zwischen Auftauen und Gefrieren sowie austrocknenden Winden. Je nach Region und lokalem Klima sind die Rosen unterschiedlich stark frostgefährdet. Im Weinbauklima fällt der Winterschutz geringer aus als in rauen Lagen im Alpenraum. Erkundigen Sie sich bereits beim Rosenkauf bezüglich der Frosthärte.Vorbereiten auf den WinterNicht nur die Sortenwahl ist entscheidend dafür, ob die Rosen gut durch den Winter kommen. Auch mit der entsprechenden Pflege kann man die Rosen auf den Winter vorbereiten:

  • Ab Mitte Juli sollten Sie die Rosen nicht mehr düngen. Der im Dünger enthaltene Stickstoff regt die Rosen zum Austrieb an, doch die Triebe reifen bis zum Winter nicht mehr richtig aus (verholzen nicht mehr) und sind daher frostgefährdet.
  • Führen Sie im Herbst keine Bodenbearbeitung mehr durch, dadurch wird das Bodenleben angeregt und Stickstoff freigesetzt – das bewirkt das gleiche wie eine Düngung. 
  • Entfernen Sie im Spätherbst das noch an den Rosentrieben haftende Laub und sammeln Sie das am Boden liegende Laub auf und entsorgen es in der Restmülltonne, bevor Sie anhäufeln und die Winterschutzabdeckung anbringen denn im Falllaub überwintern die Sporen des Sternrußtaus. 


Winterschutz
Junge Rosenstöcke brauchen eher einen Winterschutz als ältere, gut angewachsene Rosen. Beobachten Sie ihre Rosen und lernen Sie diese kennen. Nur so können Sie den notwendigen Pflegeaufwand selbst abschätzen. 

Die folgenden Winterschutzmaßnahmen sollten etwa Ende November oder Anfang Dezember durchgeführt werden – wichtig ist, dass sich die ersten stärkeren Frostperioden ankündigen, nicht jedoch bei den ersten leichten Nachtfrösten, da ist es noch zu früh!

Beetrosen, Edelrosen und Zwergrosen
Etwa 20 cm mit Erde anhäufeln. Zusätzlich die Rosenstöcke mit Reisig abdecken.


Strauchrosen
Diese brauchen meist keinen Winterschutz. Jedoch empfindlichere Sorten – so wie Beetrosen – ca. 20 cm mit Erde anhäufeln.


Alte und Englische Rosen

Als Schutz vor dem Frost und kalten Winden anhäufeln und mit Reisig abdecken.

 

Bodendeckerrosen
Diese brauchen keinen Winterschutz. Jungpflanzen mit Reisig abdecken.

 

Kletterrosen
Am Grund ca. 30 cm mit Erde anhäufeln, um die Veredelungsstelle zu schützen. Auch die kletternden Triebe brauchen Schutz vor Wintersonne und Wind. Dazu einfach Reisig an den Trieben oder am Klettergerüst befestigen. Statt Reisig kann auch Sackleinen, Jute, eine Schilf- oder Strohmatte verwendet werden. Wichtig dabei ist, dass das verwendete Gewebe luftdurchlässig ist. 

 

Stammrosen
Sie sind besonders frostempfindlich, da ihre Veredelungsstelle über der Erde liegt und so direkt dem Frost ausgesetzt ist.
Für sie gibt es zwei Winterschutzmöglichkeiten: 

  • Niederlegen – ist nur für junge Stämmchen geeignet! Dabei biegen Sie das Rosenstämmchen bis zum Boden. Befestigen Sie die Krone vorsichtig z.B. mit überkreuzten Ästen oder einem Haken. Danach bedecken Sie die Krone mit Erde und Reisig. Den Stamm mit Reisig oder Leinen umwickeln. Jedoch Vorsicht: das Niederlegen muss über die so genannte Zapfenschnittstelle erfolgen, die sich nahe am Boden befindet, sonst besteht die Gefahr, dass der Stamm genau dort einschlitzt und bricht. 
  • Einpacken, dabei wird die Krone des Stämmchens mit luftdurchlässigem Material verpackt, damit die Veredelungsstelle gut geschützt wird. Geeignet dafür ist Sackleinen, eine Rosenschutzhaube aus Wintervlies oder einfach Reisig (auf keinen Fall eine Kunststofffolie verwenden). Das Innere kann noch zusätzlich mit Moos oder Holzwolle gefüllt werden.

    Bei Kaskadenrosen die nach unten hängenden Zweige noch zusätzlich am Stamm fest binden.


bellaflora Tipp: Sobald sich im nächsten Jahr die wärmende Frühlingssonne zeigt und den Boden erwärmt, rechtzeitig die Reisigabdeckung entfernen. Sonst können sich Pilzkrankheiten wie z.B. die Rindenfleckenkrankheit ausbreiten. Außerdem brauchen die austreibenden Knospen Licht, denn sonst bilden sie nur lange, dünne sogenannte Geiltriebe.