Heilpflanzen-Lexikon

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Biologische Merkmale:
Der Dill zählt zur Familie der Doldenblütler und kann bis zu 100 cm hoch werden. Das widerstandsfähige Heil- und Gewürzkraut ist gekennzeichnet durch blaugrün gefiederte Blätter, die aus linealistischen Blättchen zusammengesetzt sind. Die Blüte erfolgt je nach Lage im Hoch- bis Spätsommer mit gelben, endständigen und flachen Dolden. Besonderes Merkmal des Dills ist sein würziges Aroma.

Vorkommen und Standorte:
Dill ist ein äußerst genügsames Gewächs. Er gedeiht auf praktisch jedem Boden und selbst bei intensiver Sonnenbestrahlung. Seine volle Entfaltung erlangt der Dill aber erst auf leichten, gut durchlässigen und kalkhaltigen Böden. Ein windgeschützter und sonniger Platz sollte bevorzugt werden.

Ernte und Aufbewahrung:
Dill kann das ganze Jahr über grün geerntet werden. Dabei eignen sich auch die zarten Stiele zum Verzehr. Kurz vor der Blüte werden dann nur mehr die aromatischen Spitzen geerntet, die man trocknen kann (Dillspitzen). Die Dillsaat aus den Fruchtdolden wird geerntet sobald die Dillkörner bräunlich werden. Grüner Dill sollte nach Möglichkeit schnell verzehrt oder eingefroren werden.
Getrockneter Dill verliert viel von seinem Aroma.

Anwendung:
Dillsamen wirken beruhigend und verdauungsfördernd, sie helfen gegen Appetitlosigkeit und bei Magenschmerzen. Dill beugt Infektionen vor und stärkt das Immunsystem. Bei stillenden Müttern regt Dillkraut den Milchfluss an und soll bei Kleinkindern krampfartige Bauchschmerzen beseitigen. Außerdem reguliert Dill den Wasserhaushalt im Körper. Zur Behandlung kann Dill in den verschiedensten Formen angewendet werden, grün oder getrocknet. Bei Problemen im Verdauungstrakt ist allerdings Dilltee besonders zu empfehlen. Dazu übergießen sie einfach zwei bis drei Teelöffel Samen mit heißem Wasser und lassen das Ganze etwa 15 Minuten lang ziehen. Trinken Sie den Tee in kleinen Schlucken vor den Mahlzeiten.

Geschichtliches und Mythisches:
Ursprünglich stammt die Dillpflanze aus Südeuropa und war bereits bei den Ägyptern sehr beliebt. Dillkraut und Aberglauben gehörten früher eng zusammen. So meinte man, dass man als Braut beim Mann und als Angeklagter beim Richter mehr Glück hätte, wenn man etwas Dillkraut in den Schuhen trug. Ganze Dillbündel an der Stalltür sollten böse Hexen vertreiben und frischer Dill unter dem Kopfkissen war gegen Alpträume und Schnarchen gedacht.