Heilpflanzen-Lexikon

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Vorkommen und Merkmale:
Curcuma oder Gelbwurz gehört zu den Ingwergewächsen. Die mehrjährige, staudige Pflanze bildet spiralförmig angeordnete, leuchtend grüne Blätter und blassgelbe Blüten aus. Verwendet werden die knollig verdickten, stärkereichen Wurzelstöcke. Die Knollen werden überbrüht, getrocknet und meist zu Pulver zermahlen. Heute ist keine wild wachsende Stammform der Kurcumapflanze mehr bekannt. In seiner Heimat Südchina und Ostindien wird Curcuma vermutlich schon seit dem Altertum kultiviert und ist heute in weiten Gebieten Südostasiens verbreitet.

Heilende Wirkung:
Seine kräftig gelbe Farbe hat Curcuma von ätherischen Ölen, den Curcuminoiden. Medizinisch interessant sind seine immunologisch aktiven Polysaccharide. Curcuma regt den Gallefluss an und kann so Blähungen und Völlegefühl lindern. Außerdem werden der gelben Knolle blutfettsenkende, Antioxidative, entzündungshemmende und leberschützende Wirkungen zugeschrieben.

Curcuma in der Küche:
Curcuma ist ein fixer Bestandteil indischer Currymischungen und wird im Orient auch als Färbemittel, für Würzpasten oder Süßspeisen verwendet. Im südostasiatischen Raum werden zahllose vegetarische Gerichte und Fleischspeisen mit Curcuma gewürzt. Interessant in Geschmack, Duft und vor allem Optik ist ein einfaches Reisgericht mit Curcuma. Dazu reicht für vier Personen eine halber Teelöffel. Da Curcumapulver sehr lichtempfindlich ist, sollte es in getönten Glas- oder Keramikgefäßen aufbewahrt werden.

Aegopodium podagraria – auch: Geißfuß, Pogadrakraut oder Gichtkraut genannt.

Geschichtliches:
Im Mittelalter war der Giersch in den Gärten noch weit verbreitet. Dort wurde die Pflanze zum Verzehr angebaut, sie galt als Delikatesse. Auch in den Kriegsjahren war der Giersch eine beliebte Speisepflanze, da sich die Menschen im Notfall kaum um das Kraut kümmern mussten.

Heilende Wirkung: 
Giersch wirkt reinigend, harntreibend, entzündungshemmend und ist ein sehr wirksames Kraut gegen Gicht und Rheuma. Den Wurzelstock samt Wurzeln ausgraben, waschen, in Stücke schneiden und in der Sonne oder bei geringer Hitze im Back Rohr trocknen lassen. Die Dolden knapp vor der Reife abschneiden, völlig ausreifen lassen und dann die Samen gewinnen, indem man die Frucht schüttelt oder gegen eine Unterlage schlägt. 

Vorkommen und Blüte: 
Diese Art stammt ursprünglich aus dem euro-sibirischen Raum, ist jedoch heute in ganz Europa verbreitet. Der Giersch bevorzugt feuchte Standorte und Laubwälder bis zu einer Meereshöhe von 1800 m. Die rosa oder weißfärbigen Blüten bilden große zusammengesetzte Dolden.

Biologische Merkmale:
Die Echte Goldrute ist ein ausdauerndes, bis zu 1 m hoch wachsendes Kraut und zählt zur Familie der Korbblütengewächse. Die Wildpflanze ist sehr unscheinbar und für den ungeübten Laien bis zur Blütezeit eigentlich kaum zu bemerken. Denn der runde, behaarte Stängel der Pflanze ist locker beblättert und hebt sich vom übrigen Bewuchs des Standortes kaum ab. Erst wenn sich im Spätsommer die kleinen, in Trauben zusammengesetzten, Korbblütchen öffnen, kann man die wahre Schönheit der Pflanze erkennen. Die sonnengelben Blütenblätter sind lang, schmal und sternförmig angeordnet. Der Durchmesser der Blüte variiert dabei je nach Standort.

Vorkommen und Standorte:
Die Goldrute wächst an Waldrändern, geschlägerten Waldlichtungen, Birkenwäldern, trockenen Wiesen, Feldrainen, Heideböden und sogar in höher gelegenen, subalpinen bis mittleren alpinen Regionen. So wurde die Goldrute schon auf einer Höhe von über 2.000 m entdeckt. Dort ist sie allerdings klein- und flachwüchsig und stark behaart. In flachen Regionen wächst die Pflanze höher und ist weniger behaart.

Ernte und Aufbewahrung:
Am besten erntet man zu Beginn der Blütezeit, die je nach Standort zwischen August und Oktober liegt. Im Idealfall sind die Blühregionen der Pflanze zu bevorzugen, es kann allerdings auch das ganze Kraut geerntet werden. Die Pflanzenteile werden schonend getrocknet, fein zerhackt und anschließend an einem trockenen Ort aufbewahrt.

Anwendung:
Die Goldrute gilt neben der Birke als eines der besten natürlichen Nierenmittel. Die Anwendungsgebiete reichen von Nieren- und Nierenbeckenentzündungen, Harnwegsentzündungen, Harnstau, Prostataleiden, sowie Rheuma, Gicht, Wasseransammlungen im Körper und Hauterkrankungen infolge einer Unterfunktion der Nieren. Goldrutentee wirkt überdies äußerst harntreibend. Die echte Goldrute ist dabei den verwandten und eingeschleppte Sorten wie der Riesengoldrute (Solidago gigantea) oder der bekannten, vor allem auf Bahndämmen wuchernden, kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) vorzuziehen. Letztere enthalten zwar ebenfalls die gleichen Wirkstoffe, allerdings in geringeren Mengen.

Geschichtliches und Mythisches:
Die wassertreibende Wirkung der Goldrute wurde erstmals von Tabernaemontanus erwähnt. Im 16. und 17. Jahrhundert diente sie vor allem als bewährtes Wundkraut. Allerdings spricht man davon, dass bereits die alten Germanen die Goldrute in diese Richtung angewandt haben. Schließlich gab es bei den zahlreichen kriegerischen Handlungen auch genug Verletzungen, die es zu behandeln galt. Bei den Indianern wurde die kanadische Goldrute bei Klapperschlangenbissen und Halsweh eingesetzt. Im Laufe der Zeit geriet die Goldrute dann in Vergessenheit, bevor sie vom deutschen Arzt Johann Gottfried Rademacher sozusagen wiederentdeckt wurde. Allerdings bevorzugte Rademacher die Goldrute nicht mehr als Wundheilpflanze sondern als ausgezeichnetes Nierenmittel. Dies markierte gleichsam den Beginn in der modernen Anwendung der Goldrute.

Zubereitung eines Goldrutentees:
2 Teelöffel fein gehacktes Goldrutenkraut mit einer Tasse Wasser übergießen oder mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen. Das Ganze10 Minuten ziehen lassen und schließlich abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken. Es müssen mindestens 2 Liter Flüssigkeit (insgesamt) pro Tag, verteilt über einen Zeitraum von bis zu 3 Tage, eingenommen werden.

Biologische Merkmale:
Der Gundermann wächst klein und unauffällig überall in naturbelassenen Gärten und der freien Natur. Mit seinen herz- bis nierenförmigen Blätter und den lila Blüten erfreut er als Bodendecker jedes Gärtnerherz. Darüber hinaus gilt der Gundermann als extrem pflegeleicht.

Heilsame Bereicherung für jede Hausapotheke:
Äußerlich kann der Gundermann viel für schlecht heilende Wunden, vor allem bei Eiter (= Gund) tun. Dazu einfach das Pflanzenöl (aus den Blättern) oder den Gundermann als Kompresse oder Salbe verwenden. Innerlich dient er der Anregung des Stoffwechsels und hilft bei langwierigen Krankheiten. So beispielsweise bei chronischer Bronchitis, chronischem Schnupfen, Blasen- oder Nierenkrankheiten. Hierfür eignet sich besonders eine Tinktur.

Würziger Pepp für jedes Gericht:
Sein angenehm würziger Geschmack, macht den Gundermann aber auch in der Küche zu einem g’schmackigen Helferlein! Sei es für Kräutersuppen, Kräuterbutter oder allem anderen wofür man gerne Gartenkräuter verwendet.

Achtung:
Beim Sammeln können manchmal Kontaktallergien auftreten.

Gundermann in der Walpurgisnacht:
Der Gundermann wächst ähnlich wie Efeu und kriecht über den Boden. Seine Triebe werden dabei bis zu einem Meter lang. Daher kann man aus ihm auch Kränze winden, was früher traditionell zur Walpurgisnacht gemacht wurde.