Heilpflanzen-Lexikon

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Vorkommen und Merkmale:
Bei Gartenbesitzern und Bauern gilt die Quecke mit ihren schier unausrottbaren Wurzelstöcken als hartnäckiges Unkraut. In der Pflanzenheilkunde ist jedoch gerade die Wurzel wegen ihrer Heilkraft geschätzt. Die mehrjährige Süßgraspflanze kommt in fast ganz Europa vor und bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze. Die anspruchslose Quecke gedeiht auf nährstoffreichen Wiesen, aber auch auf Ödland oder Schuttplätzen. Die Quecke vermehrt sich durch Samen und Wurzelstöcke, was sie auf Äckern zur Plage werden lässt. Werden die Wurzeln beim Pflügen durchgeschnitten, kann aus jedem Bruchstück im nächsten Jahr eine neue Pflanze wachsen. Die festen Halme der Quecke werden 40 bis 120 Zentimeter hoch und tragen lange Ähren, die von Juni bis September grünlich blühen. Die Queckenwurzeln wachsen sogar unter schlechtesten Bodenverhältnissen 25 bis 30 Zentimeter im Jahr. Stimmen alle Voraussetzungen beträgt ihr Wachstum bis zu einem Meter pro Jahr.

Name und Geschichte:
Ihren Namen verdankt die Quecke der Hartnäckigkeit und dem raschen Wachstum ihrer Wurzel. Queck oder quick bedeutete nämlich früher lebendig, rege oder schnell. In Notzeiten wurde die kohlenhydratreiche, süßlich schmeckende Queckewurzel als Kaffeeersatz verwendet. Außerdem wurde aus ihr Sirup und Alkohol hergestellt.

Heilende Wirkung:
Die Heilkraft der Quecke sitzt in ihrem weit verzweigten Wurzelstock. Dieser wird getrocknet, zerstoßen und zu einem Absud verarbeitet, der eine harn- und schweißtreibende, reizlindernde und entzündungswidrige Wirkung haben soll. Demzufolge wird die Quecke in der Naturheilkunde Blasen- und Nierenleiden eingesetzt und soll lindernd auf Gicht, Rheuma, Husten und chronische Hauterkrankungen wirken.

Vorkommen und Merkmale:
Bereits Plinius der Ältere und später Hildegard von Bingen erwähnten den Quendel als Heilkraut. Aber auch in der Küche wird er geschätzt und verfeinert zum Beispiel Pilz- und Kartoffelgerichte. Als wilder Bruder des Thymians ist der Quendel in Mitteleuropa zuhause. Er begnügt sich mit trockenen, steinigen, nährstoffarmen Böden und verträgt auch pralle Sonne. Die Pflanze wurzelt tief

und bildet flache Teppiche aus, die bis zu einem Quadratmeter groß werden können. Die kleinen, ovalen Quendelblätter sind hart, glänzend und duften herbwürzig. Von Mai bis September wachsen die zehn bis fünfzehn Zentimeter hohen Blütentriebe mit den hübschen rosafarbenen Blüten.

Standort und Pflege:
Der Quendel liebt sonnige, trockene, felsige oder sandige Böden und eignet sich gut für den Steingarten. Der Quendel ist ein attraktiver Bodendecker. Die schnell wachsenden Polster verbreiten einen würzigen Duft und sind vom Frühling bis in den Herbst hinein mit unzähligen Blüten bedeckt. Quendel wird aus Samen gezogen oder durch Stecklinge vermehrt. Dazu verwendet man Teilausläufer, die schon kleine Wurzeln ausgebildet haben. Gesammelt wird das blühende Quendelkraut von Mai bis September ohne Wurzel und verholzten Teilen. Zum Trocknen sind warme, luftige und schattige Plätze ideal.

Heilende Wirkung:
Vor allem bei Erkrankungen der Atemwege ist der Quendel hilfreich. Er wirkt antibiotisch und entzündungshemmend gegen Husten und Erkältung und erleichtert durch seine krampf- und schleimlösenden Eigenschaften das Abhusten. Erleichterung verschafft der Quendel auch bei Blähungen und Sodbrennen. Nicht umsonst wird der Quendel auch „Frauen- oder Kinderkraut“ genannt. Er hilft bei Menstruationskrämpfen und soll die Geburt erleichtern. Während der Schwangerschaft sollte er jedoch sehr vorsichtig verwendet werden. Für alle diese Anwendungen wird ein Teelöffel Quendelkraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser aufgebrüht und nach fünf bis zehn Minuten in kleinen Schlucken getrunken. Als Salbe hilft Quendel gegen Hautausschläge, Juckreiz, Schuppenflechte oder Neurodermitis.