Heilpflanzen-Lexikon

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Tanacetum vulgare – auch: Wurmfarn

Heilende Wirkung:
Der Rainfarn wirkt verdauungsfördernd, bitter-tonisch, fördert und reguliert die Monatsblutung, wirkt krampflösend und wurmabtreibend. Äußerlich angewendet ist er ein schmerzlinderndes Mittel bei Blutergüssen und Prellungen. Die Blätter und blühenden Sprossspitzen im Sommer abschneiden und an einem schattigen und luftigen Ort trocknen lassen.

ACHTUNG: Aufgrund der möglichen Giftigkeit nur verdünnt, in Fertigpräparaten oder äusserlich anwenden! Vom Rainfarn gibt es offenbar verschiedene Unterarten, von denen einige stark giftig sind. Es ist also Glücksache, ob man an einen ungiftigen oder einen giftigen Rainfarn gerät. Daher ist äußerste Vorsicht angeraten.
Auch die Haut kann gereizt und allergisch auf den Rainfarn reagieren.

Verwendung:
Getrocknete Rainfarn-Blätter und -Blüten zur Insekten-Abwehr ausstreuen, denn Insekten mögen offenbar den Geruch des Rainfarn nicht und halten sich daher von ihm fern.

Vorkommen und Blüte:
Dieses Kraut ist im eurasischen Raum und in Mitteleuropa häufig anzutreffen. Der Rainfarn wächst auf Brachland, auf Feldern und auf von Menschen bearbeiteten Böden genauso wie entlang von Wegrändern bis 1600 m Höhe. Die goldgelben Köpfchen sind zu dichten Doldenblütenständen vereint.

Biologische Merkmale:
Die Ringelblume erreicht eine Höhe von 30 bis 60 cm und zählt zur Familie der Korbblütler. Die Pflanze ist vom Grund an verzweigt, wächst buschig mit fast stielrunden, etwas kantigen und meist filzig behaarten Stengeln. Die aromatisch riechenden, fein behaarten und spatelförmig zugespitzten Blätter stehen wechselständig und werden zur Spitze des Triebes hin immer kleiner.

Die Ringelblume blüht vom späten Frühjahr bis in den Frühherbst hinein. Die Blüten sind hell bis dunkel orangefarben und margeritenähnlich mit zahlreichen Blütenblättern besetzt.

Vorkommen und Standorte:
Wildwachsend ist die Ringelblume in fast ganz Europa verbreitet. Sie wächst an sonnigen Standorten auf Feldern, Ödland und Wiesen. Im Kräutergarten bevorzugt die Ringelblume einen lehmhaltigen Boden. Sie gedeiht allerdings auf nahezu jedem Gartenboden.

Ernte und Aufbewahrung:
Von der Ringelblume werden nur die einzelnen Blütenblätter verwendet. Die Blütenblätter können entweder frisch (besser) oder getrocknet zu Tees, Ringeblumenöl oder Ringelblumensalbe verarbeitet werden.

Anwendung:
Die Ringelblume gehört zu den eindrucksvollsten Naturkräutern. Die Inhaltsstoffe der Blüten wirken antimikrobiell, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und immunstimulierend. Äußerlich werden Auszüge aus Ringelblumenblüten in Form von Salben oder Umschlägen zur Behandlung von Entzündungen der Haut und Schleimhäute, schlecht heilenden Wunden und Quetschungen eingesetzt. Zur inneren Anwendung werden Tees zubereitet. Weiters finden sich Extrakte der Ringelblume in vielen kosmetischen Produkten zur Haut- und Haarpflege.

Ringelblumenöl:
Geben Sie eine Handvoll frische oder getrocknete Ringelblumenblüten in ein feuerfestes Glas und übergießen Sie es mit 200ml Speiseöl, so dass alle Blüten bedeckt sind. Erhitzen Sie das Öl auf 30-40°C und lassen Sie es etwa 3-5 Stunden ziehen. Danach die Blüten abfiltern und in eine Flasche füllen. Die abgefilterten Blüten können beispielsweise noch für ein pflegendes Hand - oder Fußbad verwendet werden.

Ringelblumensalbe:
In der Volksmedizin besonders beliebt ist die Ringelblumensalbe. Diese kann in verschiedenen Varianten zubereitet werden, u.a. mit Schweineschmalz, Ziegenbutter oder Lanolin. Für letztere Variante nehmen Sie 50 g Ringelblumenblüten und vermischen das Ganze mit 2 1/2 Tassen Wasser. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag so lange sanft aufkochen, bis das Wasser weitgehend verdampft ist. Danach 250 g Lanolin (in der Apotheke erhältlich) dazugeben. Wenn kein Dampf mehr aufsteigt, die Masse durch ein sauberes Leinentuch pressen und in einen Tiegel abfüllen.

Geschichtliches und Mythisches:
Die Ringelblume wurde bereits zu Zeiten der Römer verwendet. In der christlichen Symbolik steht die Ringelblume als Sinnbild für die Erlösung nach dem Tode. Interessant ist die Verwendung als Wetterbarometer. Schlechtes Wetter kündigt sich demnach an, wenn die Blüten um 8 Uhr morgens noch geschlossen sind. Sind diese aber bereits um 7 Uhr in der Früh geöffnet, bringt der Tag vollen Sonnenschein.

Zubereitung eines Tees:
1-2 Teelöffel Ringelblumenblüten mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, abgedeckt ziehen lassen und nach 10 Minuten abseihen. Bei äußerlichen Entzündungen mehrmals mit Ringelblumentee getränkte Tücher auflegen. Bei innerer Anwendung vor jeder Mahlzeit eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken.

Biologische Merkmale:
Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler und ist ein immergrüner, holziger Strauch, der bis zu 1 m hoch wird. Seine nadelförmigen Blätter wachsen gegenständig an geraden Ästen, die Blätterfarbe oberseitig dunkelgrün, unterseitig grau und filzig behaart. Die zartblauen bis lila Blüten sitzen endständig in Scheintrauben an der oberen Hälfte jedes Astes. Blütezeit ist März bis Juni.

Vorkommen und Standorte:
Als Wildpflanze kommt Rosmarin nur im Mittelmeerraum vor. Bei uns liebt er lockere, trockene Böden und volle Sonne - vor allem aber vor Wind und Kälte geschützte Stellen. Er überwintert nur an sehr warmen Stellen und auch dort nur mit Winterschutz.

Ernte und Aufbewahrung:
Geerntet werden die nichtverholzten Triebspitzen. Sie werden gebündelt zum Trocknen aufgehängt, anschließend die Blätter abgestreift und nur die Blätter in trockenen, dunklen Behältern aufbewahrt. Bei richtiger Lagerung behält Rosmarin sehr lange sein intensives Aroma.

Anwendung:
Die kampferartigen ätherischen Öle des Rosmarin wirken anregend auf Kreislauf und Nervensystem. Rosmarintee trinkt man zur Stärkung nach längerer Krankheit oder gegen Erschöpfungszustände. Besonders beliebt ist Rosmarin als Badezusatz - allerdings sollte man ihn bevorzugt morgens verwenden, denn er kräftigt, belebt und bringt den Kreislauf in Schwung. In südlichen Ländern wird Rosmarin gerne zum Würzen verwendet. Kein Wunder, denn Rosmarin wirkt appetitanregend und verleiht allen Speisen eine ganz besondere Würze! Ein kleiner Tipp: Streuen Sie gerösteten Rosmarin auf gebundene Suppen oder auf Knoblauchbrot - das gibt dem Ganzen den letzten Schliff!

Geschichtliches und Mythisches:
Früher durfte Rosmarin bei keiner Hochzeitsfeier fehlen: Er wurde in den Brautstrauß gebunden, als Ansteckblume verwendet oder auch als Orakel benützt. So steckten die Brautleute nach der Zeremonie ein Rosmarinzweiglein in die Erde, wenn es anwurzelte, war dies ein Zeichen, dass die Ehe glücklich würde.

Rezept für Rosmarinwein:
1 TL Rosmarinkraut mit 0,7 l gutem Weißwein übergießen, 7 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen und dann abfiltern und kühl stellen. 2 Gläschen von diesem stärkenden Wein wirken Wunder! (Unsere südlichen Nachbarn verwenden Rosmarinwein als Potenzmittel.)