Heilpflanzen-Lexikon

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Biologische Merkmale:
Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler und wird bis zu einem Meter hoch. Es gibt hunderte von unterschiedlichen Salbeiarten, unter anderem Ananassalbei, Pfirsichsalbei oder den Fruchtsalbei. Diese Arten stammen ebenso wie der heilige Salbei aus Mittelamerika.

Geschichtliches und Kulinarisches:
Der sagenhafte Salbei galt lange Zeit als Wundermittel gegen kleine und große Wehwehchen. Im Mittelalter hielt das Kraut endlich Einzug in unsere Küche. Salbei stammt aus dem Mittelmeerraum und ist bis über Kleinasien verbreitet. Anders als die meisten Kräuter verstärkt der Salbei durchs Trocknen sein Aroma. Für den typischen Geschmack erntet man dafür die würzig-bitter schmeckenden Blätter. Entsprechend seiner Heimat verfeinert Salbei vor allem die mediterrane Küche.

Im Namen der Gesundheit:
Salbei leitet sich von den griechischen Worten "salvius", "salvere" ab, was in etwa "gesund sein" bedeutet.

Heilender Salbei:
Heilende Kräfte besitzt das Pflänzchen bei Beschwerden wie: Halsschmerzen, Husten, Verdauungsproblemen oder starkem Schwitzen. Letzteres macht vor allem den Salbeitee während der Sommermonate zu einem angenehmen Begleiter mit nützlichen Nebenwirkungen. Auch gegen Zahnfleischentzündungen und für die hygienische Mundspülung eignet er sich sehr gut. Er wirkt beruhigend für den Magen und kann leichte grippale Infekte schon im Keim ersticken. Da Salbei blutdrucksenkend wirkt, sollten Menschen mit niedrigem Blutdruck auf den Genuss verzichten.

Heimat und Merkmale:
Der verzweigte Sanddorn-Strauch wächst an Küstendünen, Flussufern und kultivierten Gärten in Europa und Vorderasien. Seine Zweige mit den schmalen Blättern laufen am Ende zu einem Dorn aus. (Deshalb auch sein Name). Der bis zu 3 Meter groß werdende Strauch schmückt sich mit zahlreichen orangeroten kugeligen Früchten. Diese enthalten die vielen positiven Wirkstoffe der Pflanze.

Wirkstoffe von A bis E:
Es ist wahrlich selten, dass in nur einer Pflanze so viele Wirkstoffe stecken. Prall gefüllt mit lebenswichtigen Vitaminen ist der Sanddorn eine richtige Wunderwaffe gegen allerlei Beschwerden. Doch nun zu den "Einzelheiten": und zwar die Vitamine A, B1, B2, B6, B12, C und E. Besonders das Vitamin B 12, dass sonst nur in Fleisch enthalten ist, ist wichtig für den menschlichen Organismus. Man benötigt es für die Blutbildung, ein kräftiges Immunsystem und den Stoffwechsel. Neuere Forschungen haben sogar ergeben, dass Vitamin B 12 arteriosklerotischen und thrombotischen Prozessen vorbeugt.

Durstlöschende Anwendung:
Sanddorn gibt es in den köstlichen Zubereitungen Saft, Konzentrat und Sirup. Der Vitamincocktail schmeckt hervorragend und fördert die Gesundheit. Im Gegensatz zum "flüssigen Sanddorn" wird das Öl aus Kernen und Fruchtfleisch in Salbenform oft als Wundbehandlung genutzt.

Biologische Merkmale:
Die Schafgarbe zählt zur Familie der Korbblütengewächse und erreicht eine Höhe von bis zu 60 cm. Der lateinische Name millefolium leitet sich von den "tausenden" winzigen und filigranen Blättchen ab. Bereits ein einzelnes Blatt besitzt dutzende solcher lanzettenförmigen Blättchen. Die Schafgarbe blüht vom Hochsommer bis in den Herbst hinein. Die Farbe der endständigen Blüten ist dabei höchst unterschiedlich. Es gibt sie in cremeweiß, gelb und hellrosa bis kirschrot. Die Blüten sind klein und in flachen Dolden zusammengefasst.

Vorkommen und Standorte:
Die Schafgarbe ist praktisch in der ganzen Welt zu Hause. In Mitteleuropa wächst sie vor allem auf Wiesen, Weideland und an Wegrändern. Die Pflanze ist weitgehend anspruchslos. Sie gedeiht auf unterschiedlichsten Böden, außer auf ganz mageren Böden. Im Kräutergarten sollte ein sonniger bis halbschattiger Platz bevorzugt werden.

Ernte und Aufbewahrung:
Von der Schafgarbe werden sowohl das Kraut als auch die Blüten geerntet. Allerdings sollte den Blüten der Vorzug gegeben werden. Schafgarben können wunderbar getrocknet werden. Die ganzen Pflanzen einfach zusammenbinden und verkehrt herum aufhängen.

Anwendung:
Das Heilspektrum der Schafgarbe ist vielfältig. Die Pflanze wirkt entzündungshemmend, blutreinigend, krampflösend, appetitanregend und entblähend. Äußerlich kann die Schafgarbe als ätherisches Öl bei schlecht heilenden und eiternden Wunden, aber auch bei Erkältungen und Grippe (Brust einreiben) eingesetzt werden. Innerlich wirkt ein Tee bei Magen- Darm und Gallenbeschwerden, Katarrhen, Völlegefühl, Blähungen, sowie bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden oftmals wahre Wunder. Das ätherische Öl wird aus den Blüten der Schafgarbe durch Destillation gewonnen. Es hat eine dunkelblaue Farbe. 

Für einen Schafgarbentee übergießen Sie einfach 2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit einer Tasse heißem Wasser (wegen des enthaltenen ätherischen Öls nicht kochen) und lassen den Sud 10 Minuten abgedeckt ziehen. Vom mäßig warmen Tee sollten zwischen den Mahlzeiten rund 3-4 Tassen getrunken werden.

Geschichtliches und Mythisches:
Schon seit dem Altertum hat die Schafgarbe ihren festen Platz unter den Heilmitteln. Der Legende nach soll Achilles König Telephus im Trojanischen Krieg mit der Pflanze geheilt haben (daher auch der lateinische Name). Auch die Römer kannten die Schafgarbe bereits als vielseitiges Heilmittel.

Biologische Merkmale:
Der Schlehdorn gehört zur Familie der Rosengewächse. Der sperrige Strauch von bis zu 3 m Höhe kommt in Europa und in Teilen Asiens vor. Den stark dornigen Zweigen mit stechender Spitze verdankt der Schlehdorn seinen Namen. Seine weißen Blüten erscheinen im Frühjahr noch vor den Blättern.

Gesund und lecker:
Die blauen, kleinen, Zwetschken-ähnlichen Früchte des Schlehdorns enthalten neben Farbstoffen, Säuren und Vitaminen auch viele Gerbstoffe, die gegen Appetitlosigkeit und Durchfall wirken. Doch Vorsicht: Zu viel davon quält Magen und Darm.

Schlehen-Marmelade gilt als kräftigend und schmeckt ganz wunderbar. Die Früchte lassen sich leichter verarbeiten und schmecken milder, wenn sie einmal Frost erwischt haben. Wer den ersten Frost nicht abwarten will, kann die Früchte jedoch auch einfach kurz einfrieren und so den selben Effekt erzielen.

Schlehdorntee:
Der Tee aus den getrockneten Blüten soll eine schwach abführende, harntreibende und auswurffördernde Wirkung haben. Darüber hinaus gelten Zubereitungen aus den Früchten gelten als Stärkungsmittel bei Erkältungskrankheiten, Sie enthalten nämlich viel Vitamin C.

Geistreicher Schlehdorn:
Eine besondere Spezialität in kalten Wintertagen ist neben dem Schlehdorntee auch ein Stamperl Schlehdornschnaps. Er verfeinert übrigens auch besonders süße Gerichte!

lat. Allium schoenoprasum

Geschichte und Mythologie:
Schnittlauch wurde schon in der antiken römischen Küche verwendet, gern in einer grünen Soße zu Eiern und gekochtem Fleisch. Während heute Schnittlauch meistens zum Schluss frisch hinzugefügt wird, wurde er in der Antike oft mitgekocht, wie uns Apicius, der Kochbuchautor der Römer, überliefert. Schnittlauch galt als blähungslindernd und harntreibend, als Heilmittel gegen Kater und kurioserweise als Fruchtbarkeitsmittel. Im Mittelalter wurde Schnittlauch nach den griechischen Wörtern "schoinos" (Binse) und "prason" (Lauch) auch Binsenlauch genannt. Schnittlauch gehörte in den, bei den Römern sehr beliebten, Kräuterkäse Moretum.

 Beim Fachbuchautor Columella finden wir in seinem Werk über die Landwirtschaft "de re rustica" die Anleitung "quemadmodum moretum facias" oder "Wie du Moretum machen sollst":

"Gib in einen Mörser Bohnenkraut, Minze, Raute, Koriander, Sellerie, Schnittlauch oder eine grüne Zwiebel, Lattichblätter, Raukeblätter, frischen Thymian oder Katzenminze, frisches Flohkraut und jungen, gesalzenen Käse. Dies alles zerreibe gleichmäßig und mische ein wenig gepfefferten Essig dazu. Wenn Du die Mischung in einer Schale angerichtet hast, ist sie mit Öl zu übergießen".

"Variatio delectat" oder "Abwechslung macht Freude":

Moretum schmeckt mit Topfen, Schafkäse oder Ricotta. Delikat ist Moretum auch verfeinert mit Nüssen oder Sesam. 

Aber Vorsicht, zu viel Schnittlauch kann ein Romantikkiller sein. Martial, der spitzzüngige Satiriker, warnt in einem Epigramm vorm Schnittlauch:

"So oft du geschnittenen stark duftenden Lauch von Tarent gegessen hast, sollst du deinen Mund beim Küssen geschlossen halten".

Es kommt also auf das richtige Maß an, oder wie der Lateiner sagt: "modus adhibendus est".

Tipps:

  • Schnittlauch neben Rosen gepflanzt verhindert schwarze Flecken auf den Rosenblättern.
  • Ein Bund Schnittlauch am Fensterbrett hält Unglück fern.

Herkunft und Merkmale:
Die Schlüsselblume ist in Mitteleuropa sowie in Zentral- und Vorderasien verbreitet. Ihre leuchtend gelben, doldenartigen Blüten wachsen auf behaarten Stengeln. Die länglich-eiförmigen Blätter sind in Rosetten angeordnet und wellig gekerbt. Bevorzugter Standort: Kalkhältige, sonnige Böden (Wiesen, lichte Waldränder).

Heilende Wirkung:
Im Mittelalter ist sie das erste Mal als Volksheilmittel aufgetaucht. Die Pflanze hat schleimlösende und auswurffördernde Wirkung. Arzneilich verwendet werden die Blüten und die Wurzel . als wichtiger Bestandteil vieler Bronchial- und Hustentees. Aber auch bei Asthma, allergischen Erkrankungen und bei Rheuma findet die Schlüsselblume Verwendung. In der Schwangerschaft sollte die Frühlingsblume nicht angewendet werden. Sie kann nämlich bei Überdosierung Durchfall und Erbrechen auslösen.

Der Name Schlüsselblume:
Die Schlüsselblume heißt Schlüsselblume, weil ihre langen und schmalen Blüten an einen Schlüsselbund erinnern - aber nicht an irgendeinen Schlüsselbund, sondern an den Schlüsselbund von Petrus. Aufgrund dieser Legende wird die Schlüsselblume in Österreich und Deutschland auch "Himmelschlüssel" genannt. Sie ist übrigens geschützt!

Geschichte, Heilkraft und Vorkommen:
Die Heilkraft des Schöllkrauts ist bereits seit der Antike bekannt. Empfohlen wurde sie damals bei Lebererkrankungen und Gelbsucht. Im Altertum galt das Kraut sogar als eines der wichtigsten Heilmittel. Als Mittel gegen Warzen wurde das Schöllkraut noch lange Zeit gebraucht und die Alchimisten versuchten aus der Pflanze Gold zu machen. Auch heute wird das altbekannte Heilkraut bei Erkrankungen von Leber und Galle genutzt und findet auch als krampflösendes Mittel Anwendung.

Schöllkraut besitzt einen scharfen und bitteren Geschmack und einen unangenehmen Geruch. Medizinisch verwendet werden das im Herbst gesammelte Kraut und die Wurzel. Der gelbe Saft aus den Stielen des Krauts hilft bei Warzen. Das Schöllkraut wächst an Mauern, Straßenrändern, Wegen und Waldrändern und ist in ganz Europa verbreitet.

Biologische Merkmale:
Der Sonnenhut zählt zur Familie der Korbblütler und kommt in mehreren Arten vor. Die wichtigsten sind der schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea). Beide Arten werden medizinisch genutzt. Der ausdauernde Staude, die bis zu 60 cm hoch wachsen kann, trägt gewöhnlich einen einzigen Blütenkopf. Die je nach Art purpurrötlichen oder weißen Strahlenblüten sind 2 - 2,5 cm lang, zwei- bis dreifach gezahnt und auseinanderspreizend. Die Blütezeit reicht vom Hochsommer bis in den Spätsommer hinein.

Vorkommen und Standorte:
Die Pflanze wird ausschließlich im Kräutergarten kulturell gezogen, obwohl es bereits verwilderte Formen gibt. Der Sonnenhut bevorzugt aber stets fruchtbare, gut durchlässige und im Sommer etwas Feuchtigkeit haltende Böden. Da der Sonnenhut aus den heißen Prärielandschaften Nordamerikas kommt, sollte er nur in voller Sonne bzw. lichtem Schatten gepflanzt werden.

Ernte und Aufbewahrung:
Vom Sonnenhut verwendet man entweder die Wurzel oder die ganze Pflanze und extrahiert sie in Alkohol, denn der wässrige Extrakt bringt im Vergleich dazu nur unbefriedigende Ergebnisse. Der Presssaft aus frischem, blühendem roten Sonnenhut hat den größten Anteil am Wirkstoff Cichoriensäure.

Anwendung:
Der Sonnenhut ist ein hervorragendes Beispiel moderner Heilpflanzen. Was auch kein Wunder ist, denn die Wirksamkeit des Sonnenhuts wurde bereits durch zahlreiche Studien nachgewiesen. Die Pflanze wirkt Entzündungshemmend, blutreinigend, antiviral, antiseptisch und wundheilend. Sein größtes Anwendungsgebiet besitzt der Sonnenhut aber in der Stärkung des Immunsystems. Dadurch wird nicht nur Erkältungskrankheiten besonders gut vorgebeugt, sondern auch wirksam dagegen vorgegangen. Echinacea-Wurzeln wirken ebenfalls lokal im Magen-Darm-Trakt gegen akute und chronische Krankheiten, u.a. beeinträchtigt es Bakterien, die einen wunden Magen verursachen können. Außerdem soll die Pflanze, äußerlich angewandt, bei Schuppenflechten, Ekzemen und Pilzinfektionen helfen.

Zubereitung eines Tees:
Grob pulverisierte und getrocknete Wurzeln mit heißem Wasser übergießen, ziehen lassen und abseihen. Den Tee über zwei Monate lang taktweise trinken - eine Woche lang, dann eine Woche Pause und so weiter. Dies beugt Erkältungskrankheiten vor.

Geschichtliches und Mythisches:
Ursprünglich kommt der Sonnenhut aus Amerika. Die nordamerikanischen Indianer, wie die Sioux und Apachen, verwendeten sowohl Kraut als auch Wurzeln des Sonnenhuts zur Wundheilung, bei schmerzhaft entzündlichen Insektenstichen, Schlangenbissen und gegen fibrige Erkrankungen. Die weißen Siedler übernahmen diese Erfahrungen, und schon 1870 kam in Amerika das erste Arzneimittel aus Sonnenhut auf den Markt. Die Erkenntnis, dass der Sonnenhut auch als immunstärkendes Mittel wirksam ist, kam aber erst in diesem Jahrhundert.

Merkmale und Verbreitung:
Fast überall auf den heimischen Wegen und Wiesen schießen die schmalen lanzenartigen Blätter des Spitzwegerichs aus dem Boden. Auf einem langen dünnem Stängel sitzt dann die bräunliche ovale Blüte. Für manche ist der Spitzwegerich nur ein Unkraut, für andere einer der wichtigsten Wunderheiler aus der nahen Natur.

Heilende Kräfte:
Die wohl bekannteste Kraft des Spitzwegerichs ist seine hustenstillende Wirkung. Ein Tee aus den Blättern des Wiesenkrauts ist schleimlösend und beruhigt die Atemwege. Nicht weniger heilsam ist der Spitzwegerich als Alternative zu einem Pflaster. Hat man sich beim Wandern mal verletzt, empfiehlt es sich die Blätter der Pflanze zu zerkauen und auf die Wunde zu legen. Das Gleiche gilt übrigens für Insektenstiche.

Grünes Kraut mit „blauem Blut“:
Der Wegerich setzt sich aus den Silben „Weg“ und „rich“ zusammen. Zweitere kommt vom germanischen Wort "„rik"“, das so viel wie Herrscher oder Fürst bedeutet. Demnach ist der Wegerich der „Fürst des Weges“.

Biologische Merkmale:
Der Steinklee ist eine bis zu 1,5 m hohe Pflanze. An seinen langen Stängeln befinden sich kleine gezähnte Blätter und hängende Blüten.

Wo findet man ihn?
Wie der Name schon verrät, trifft man den Steinklee fast überall an wo der Boden steinig ist. (Schuttplätze, Wegränder, Steinbrüche, Ackerraine,...) vorausgesetzt man sucht in Europa und Kleinasien.

Heilender Steinklee:
Das Heilkraut enthält das Glycosid Melitotosid, welches beim Trocknen den Wirkstoff Cumarin freisetzt. Und genau dieser Stoff unterstützt bestimmte gesundheitliche Beschwerden bei der Heilung.

Die Anwendungsgebiete:
Steinklee ist vor allem krampflösend und entzündungshemmend. So wirkt er in Form von Dragees oder Zäpfchen gegen Durchblutungsstörungen in den Beinen und im Kopf (Venen, Stauungskopfschmerz). Als Salbe oder in Form von Wickeln und Kräuterkissen verbessert das Kraut rheumatische Krankheiten und lindert oberflächliche Blutergüsse oder Schwellungen. Die Wirkstoffe des Steinklees gibt’s übrigens auch als Badezusatz.

Geranium robertianum – auch: Ruprechtskraut, Gottesgnadenkraut, Gichtkraut

Geschichtliches:
Das Ruprechtskraut wurde in der „Physika“ der heiligen Hildegard erwähnt. Die Botaniker des späteren Mittelalters waren sich über die große Heilwirkung des Krautes einig. Die ein- oder  zweijährige Pflanze erkennt man am typischen Wanzengeruch. Sie zählt zur großen Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewächse. 

Heilende Wirkung:
Das Ruprechtskraut wirkt tonisch zusammenziehend, entzündungshemmend und blutstillend. Zu einer raschen Wundheilung kommt es durch die Anwendung frischer Blätter bei Verletzungen der Haut und Schleimhaut. Möglichst blühende Pflanzen sammeln und rasch in lockeren Lagen aufgelegt trocknen lassen.

Vorkommen und Blüte:
Das Ruprechtskraut ist weltweit verbreitet und wächst bevorzugt an schattigen Standorten, an Waldrändern, entlang von Mauern und auf vom Menschen kultivierten Böden bis in Höhen von 1600 m. Die rosafarbenen bis violetten Blüten stehen paarweise in wenig blühenden Trauben.