Heilpflanzen-Lexikon

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Stachys officinalis – auch: Gemeiner Ziest, Heil-Ziest, Betonie, Pfaffenblume

Geschichtliches:
Die Kelten nannten die Pflanze „Betonga“, weil er den Kopf gut machte. In Österreich und Deutschland wurde das Kraut, als Abwehr gegen negative Einflüsse unter der Türschwelle vergraben. Als Räucherpflanze bietet er Schutz (vor Streit) und reinigt Räume. Das Kraut ist mehrjährig, wird 20 bis 60 cm hoch und hat aufrechte oder aufsteigende Stängeln. 

Heilende Wirkung:
Der Echte Ziest wirkt auswurffördernd, fiebersenkend und erweichend. Die Äußerliche Anwendung wirkt reinigend und fördert den Wundverschluss. Die Blätter wenn möglich vor der Blüte sammeln und entweder frisch in Form eines Breiumschlages verwenden oder an einem schattigen und luftigen Ort trocknen lassen. 

Vorkommen und Blüte:
Der Echte Ziest ist in ganz Europa und im Kaukasus verbreitet und gedeiht meist auf mageren Böden, Wiesen, Weiden, auf Waldlichtungen und Waldrändern bis in 1800 m Höhe. Die rotvioletten Blüten bilden endständige Quirle

Biologische Merkmale:
Die über einen Meter hoch wachsende Pflanze zählt zur Familie der Lippenblütler. Die hellgrünen Blätter an den Stängeln sind herzförmig, gegenständig und beiderseits mit winzigen Öldrüsen besetzt. Den charakteristischen Namen erhielt die Zitronenmelisse von ihrem angenehm süßlichen Zitronenduft. In Form und Aussehen erinnert die Pflanze an eine Brennessel, daher auch der manchmal gebräuchliche Name "englische Brennessel". Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Dann trägt die Zitronenmelisse cremegelbe Blüten, die zu Scheinquirlen zusammengedrängt sind.

Vorkommen und Standorte:
Die Zitronenmelisse ist ein wichtiger Bestandteil in einem Kräutergarten. Sie ist leicht zu kultivieren und zieht mit ihren Blüten bevorzugt Bienen an. Die Pflanze bevorzugt sonnige, geschützte, niederschlagsarme, humose, nährstoffreiche und durchlässige Böden. Allerdings ist auch eine Haltung im Balkonkasten oder im Zimmer möglich.

Ernte und Aufbewahrung:
Von der Zitronenmelisse können laufend junge Blätter und Triebspitzen geerntet werden. Ältere Blätter werden hart und etwas bitter. Die Haupternte sollte allerdings vor der Blüte liegen, dann hat die Pflanze das meiste Aroma. Das Kraut kann bis handhoch über dem Boden abgeschnitten werden. Die Zitronenmelisse kann zwar getrocknet werden, doch verliert sie dann stark an Aroma. Ideal ist es, sie frisch zu verwenden oder in Öl einzulegen. Auch Einfrieren ist möglich.

Anwendung:
Die Zitronenmelisse ist eine alte Heilpflanze und wird bei vielen Krankheiten empfohlen. Ein Aufguss aus den Blättern hilft bei Nervosität, Blähungen, Herzbeschwerden, Schlaflosigkeit, Migräne sowie Krämpfen in Bauch und Unterleib. Äußerlich kann der Aufguss bei Rheuma, Zahn-, Ohren- und Kopfschmerzen, Quetschungen und Wunden angewandt werden.

Geschichtliches und Mythisches:
Die Zitronenmelisse wurde bereits im Mittelalter von Mönchen in ihren Klostergärten angepflanzt Denn die Melisse gehörte zu den wichtigsten Heilkräutern des Mittelalters. Sie war eine begehrte Heilpflanze gegen Gedächtnisstörungen, Hysterie, Frauenleiden, Melancholie und viele andere Krankheiten. Die Zitronenmelisse war in der Tat so populär, dass sie der deutsche Arzt, Naturforscher und Philosoph Paracelsus (1493-1541) als das Elixier des Lebens" bezeichnete.

Cupressus sempervirens – auch: Italienische Zypresse, Mittelmeer Zypresse, Säulenzypresse

Geschichtliches:
Bereits in der Antike kannte man die heilenden Kräfte der Zypresse. Die Ärzte des Altertums schickten ihre Patienten mit erkrankten Lungen daher seinerzeit gerne und häufig zur Erholung auf die Insel Kreta.

Heilende Wirkung:
Die Zypresse wirkt auswurffördernd, beruhigend, blutstillend, desinfizierend, fiebersenkend, insektenabwehrend, krampflösend, narbenglättend, rheumalindernd, schweißhemmend, tonisierend und wärmend. Die Heilwirkung liegt auch in den ätherischen Ölen. Die Zweige sollten vom Spätwinter bis in den Frühling gesammelt werden, die Früchte von Mai bis Juni und das Holz ganzjährig.

Verbreitung und Blüte:
Von den Phöniziern wurden die Zypressen aus Asien ans Mittelmeer gebracht. In Mitteleuropa ist sie nur in klimatisch milden Gebieten winterhart. Aus den kleinen Blüten entwickeln sich zapfenartige Früchte, die bis zum Herbst heranreifen.