Heilpflanzen-Lexikon

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Vorkommen und Merkmale:
Ysop ist mit Thymian, Salbei, Lavendel, Rosmarin und anderen Lippenblütlern verwandt und heute hauptsächlich als Gewürz bekannt. Doch seine Blätter und Blüten verfügen auch über heilende Eigenschaften für viele Einsatzgebiete. Der dekorative, üppig wachsende Halbstrauch wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Seine schmalen, spitzen Blätter sind rosettenförmig angeordnet. An den Triebspitzen sitzen hübsche Blütenbüschel in Rosa, Blau, Violett oder Weiß. Ysop gedeiht an warmen, sonnigen Standorten und bevorzugt leichte, kalkhaltige Böden. Im Herbst und im Frühling kann man Ysop durch Aussaat bzw. im Sommer durch unverholzte Stecklinge vermehren. Erntezeit für Ysopkraut und -blüten ist von Juni bis August.

Heilende Wirkung:
Ysop wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und krampflösend und wird daher gegen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Erkrankungen der Luftröhre, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl eingesetzt. Außerdem findet Ysop als schwach harntreibendes Mittel Verwendung zur Linderung von rheumatischen Beschwerden. Für Ysoptee brüht man einen Teelöffel Kraut und Blüten pro Tasse auf. Ein Aufguss aus Ysopblüten kann äußerlich zur Behandlung von Muskelschmerzen angewendet werden. Die frische Ysoppflanze ist übrigens mit 208 Milligramm pro 100 Gramm Frischegewicht eine echte Vitamin-C-Bombe.

Ysop in der Küche:
Ysop ist ein sehr aromatisches Küchengewürz. Ysopkraut verleiht Fisch- und Fleischgerichten eine raffinierte Note und verfeinert Suppen und Eintöpfe. Warme Gerichte sollte man erst zum Abschluss mit Ysop würzen, da er gekocht an Aroma verliert. Salate, rohes Gemüse oder Brotaufstriche werden einfach mit dem frisch gehackten Ysopkraut oder mit den dekorativen, wohlschmeckenden Ysopblüten bestreut. Ysopöl wird wegen seines leicht bitteren Geschmacks als Zutat für Liköre, zum Beispiel für Chartreuse, genutzt.